Internet: Ein Knoten im Netz macht das Surfen schneller
Die Frankfurter Firma DE-CIX richtet in Hassels einen Datenaustauschpunkt ein.
Düsseldorf. Nichts hat unsere Gesellschaft in den letzten Jahren so verändert wie das Internet. Chats statt Telefonanrufe, Online-Spiele statt Skatrunden, Youtube statt Videoabend. Mit der steigenden Zahl an Möglichkeiten im Internet wächst auch die Datenmenge, die durch das Internet fließt.
2009 wurden täglich 415 Petabyte — eine Zahl mit 15 Nullen — Daten über das Internet transportiert. Das entspricht der tausendfachen Datenmenge aller Bücher, die jemals auf der Welt geschrieben wurden. Bis 2014 sollen sich diese Zahlen verdreifachen.
Anfangs war das Surfen im Internet eher ein Schlurfen. Mittlerweile fließen die Datenmengen in Sekundenbruchteilen durch das Netz, in Düsseldorf wird das Internet ab Mai in Teilen noch schneller. Der Grund: In Hassels eröffnet die Firma DE-CIX einen regionalen Internetknoten.
Damit der Datenaustausch zwischen Anbietern und Nutzern funktionieren kann, gibt es Verteilerpunkte im Internet, die so genannten Internetknoten. „Im Prinzip arbeiten wir wie der Frankfurter Flughafen. Wir sind Fraport, die Airlines sind die Daten, die umgeschlagen werden“, sagt Frank P. Orlowski, Pressesprecher von DE-CIX.
In großen Hallen stehen in Frankfurt Kopplungselemente („Switches“), durch deren Glasfaserkabeln die Daten fließen. Ein Internetknoten ist in erster Linie eine Infrastruktur für Anbieter von Internetinhalten. DE-CIX betreibt von Frankfurt aus den größten Knoten der Welt. Ein Terrabyte Daten fließt in der Sekunde durch die Hardware von DE-CIX. Am Tag eine Datenmenge, so groß wie der Inhalt von zwei Millionen DVDs.
Ganz so viele Daten werden es am Anfang nicht sein, die über den regionalen Ableger des Internetknotens in Hassels transportiert werden. „Wir schaffen uns damit einen Brückenkopf in Düsseldorf und sind für die Zukunft gerüstet“, sagt Orlowski. Zurzeit wird die in Kalifornien gebaute Hardware von Silicon Valley aus nach Düsseldorf transportiert.
Im Mai soll dann alles in den Gebäuden des Rechenzentrums Interxion in Hassels aufgebaut sein. Dann könnte das Internet für die Düsseldorfer in bestimmten Bereichen schneller werden. „Je näher der Server des Anbieters am Kunden ist, desto schneller fließen die Daten“, sagt Orlowski.
Wenn ein Düsseldorfer in Zukunft einen Internetdienst eines Düsseldorfer Anbieters nutzt, dann werden die Daten nicht mehr über Frankfurt transportiert, sondern schneller über den regionalen Internetknoten in Hassels.
