Schloss Kalkum Schloss Kalkum: In der Fassade sind immer noch Löcher

Düsseldorf · Investor Peter Thunnissen wirft dem Land vor, die Gebäude noch nicht saniert zu haben. Wann zieht die Musikakademie ein?

In der Putzfassade des Kalkumer Schlosses finden sich immer noch Löcher.

Foto: Peter Thunnissen

Was wird aus dem Schloss Kalkum? Diese Frage beschäftigt viele Bürger im Düsseldorfer Norden. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb hatte kurz vor Weihnachten erklärt, das Schloss sei instandgesetzt. So sieht es aber nicht aus, wenn man durch den Park spaziert. Über den aktuellen Stand sprach die WZ mit Investor Peter Thunnissen.

Herr Thunnissen, Sie haben eine Rücktrittsklausel im Kaufvertrag vereinbart. Ist schon eine Entscheidung gefallen?

Peter Thunnissen: Ein Rücktritt vom Kaufvertrag wurde nicht erklärt. Die Übergabe von Schloss und Park durch den BLB hat noch nicht stattgefunden. Die Abnahme der Kaufgegenstände konnte noch nicht durchgeführt werden. Die mit dem BLB vereinbarte Fertigstellung der mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmten Sanierung von Fassade und Dach ist nicht erfolgt.

Was heißt das?

Thunnissen: Wie für alle Seiten sichtbar, weist die Putzfassade noch erhebliche Mängel auf. Im Innenhof ist es noch viel gravierender. Dort liegt, nachdem der vorhandene alte Putz abgeschlagen wurde, das Mauerwerk blank. Das Dach ist nur provisorisch geflickt. Feuchtigkeit zieht ins Gebäude ein.

Wie geht es jetzt weiter?

Thunnissen: Wir warten darauf, dass der BLB die zugesagten Arbeiten abschließt und uns das Schloss zur Übergabe anbietet.

Für eine Musikakademie?

Thunnissen: Die angekündigte Kooperation verschiedener Musikinstitute wie Robert-Schumann-Hochschule oder Tonhalle findet nicht statt. Für kleinere Musikschulen ist das Objekt zu groß und zu teuer. Es gibt jedoch einen asiatischen Interessenten, der das ganze Schloss als internationale Akademie für Kultur - Musik und Tanz - nutzen möchte. Dieses Unternehmen unterrichtet mehrere tausend Schüler und vertreibt in ganz Asien Klaviere und Flügel aus westlicher Produktion. Mit dem Unternehmen wurde schon ein Mietvertrag geschlossen, der jedoch unter gewissen Voraussetzungen steht.

Gibt es eine alternative Nutzung?

Thunnissen: Wir haben alternative Nutzungen untersucht. Beispielsweise die Herrichtung der Bestandsflächen für innovative Unternehmen und als Co-Working-Zone. Auch gibt es Überlegungen, im Innenbereich der nicht denkmalgeschützten Baukörper Wohnungen und Town-Houses zu errichten. Mit der Denkmalschutzbehörde wurde ein weiterer Besprechungstermin im Januar  vereinbart.

Wie sieht die Zukunft des Schlosses aus?

Thunissen: Das Schloss soll für einen langen Zeitraum in einer Hand bleiben und nicht aufgeteilt werden. Das bedeutet, die Verantwortung für das Denkmal verbleibt in meinen Händen. Voraussetzung ist jedoch, dass der BLB seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt.

Wie steht es um die Nutzung der Ackerflächen?

Thunnisssen: Wir haben im letzten Sommer unter Beteiligung aller betroffenen Gruppen einen Workshop durchgeführt. Auf dieser Grundlage wurden von unseren Architekten alternative Konzepte entwickelt, die auch mit dem Planungsamt besprochen wurden. Auf dieser Basis wollen wir einen weiteren Workshop durchführen.

Wie stehen zu der Bürgerinitiative?

Thunissen: Ich bin ganz zuversichtlich, dass man sich auf eine langfristig konsensfähige Lösung einigen kann.