Ist das Getränkeverbot überzogen? Pro und Contra
Ja, denn es handelt sich bloß um einen symbolischen Akt, wenn nicht kontrolliert wird. (von René Schleucher)
Ein klarer Fall von Symbolpolitik: Es gibt ein Verbot, aber kontrolliert wird es nicht. Was bitte soll das bringen? Da heißt es, die Lehrer werden angehalten, genau hinzuschauen. Aber das tun sie sonst hoffentlich auch. Diejenigen aber, die unbedingt den Altweibertag mit Alkohol in der Schule einläuten wollen, haben es genauso einfach oder schwer wie in den Vorjahren. Gut, dass wir drüber gesprochen haben . . . Weniger halbherzig wäre besser: Entweder das Verbot wird auch kontrolliert — nur dann wirkt eine solche Aktion auch abschreckend. Oder aber man gibt den Schülern gleich schulfrei — viel Stoff geht sowieso nicht verloren, wenn um 11.30 Uhr schon Schluss ist.
rene.schleucher@wz.de
Nein, Schutz vor Alkohol ist Aufgabe der Schulen. Es ist gut, wenn jemand neue Ideen hat. (von Volker Eckert)
Es wird immer Schüler geben, die an Karneval versuchen, ein Alkoholverbot zu umgehen. Gerade deshalb ist es gut, wenn eine Schule überlegt, was sie dagegen tun kann. Von einem Bier bei einem 18-Jährigen geht die Welt nicht unter. Aber gerade jüngere Schüler zu schützen, ist Aufgabe der Lehrer. An Tagen wie Altweiber kann schon mal eine Atmosphäre entstehen, wo Trinken als coole Mutprobe wahrgenommen wird — und schlimmstenfalls am Ende 13-Jährige im Krankenhaus landen. Ein Tag ohne die gewohnte Flasche ist kein übertriebener pädagogischer Eingriff — viele Kinder werden eher sogar Spaß an der Wasserversorgungs-Aktion haben.
volker.eckert@wz.de