Düsseldorf-Flingern Ist der Dorotheenplatz zu retten?

Die Stadt hat ein Konzept für eine Neugestaltung vorgelegt, die Politik hat noch Redebedarf. Zuerst gibt es nun einen Ortstermin.

Foto: Bernd Schaller

Düsseldorf. Ein zerschlissener Schotterboden, zerbeulte Awista-Container, dazwischen Stromkästen, eine Telefonzelle und verhunzte Bänke — das alles macht den Dorotheenplatz nicht gerade zu einer Wohlfühloase, abgesehen vom Dauerlärm von zehntausenden Autos, die hier täglich entlangrauschen. Die Stadt will sich davon nicht entmutigen lassen und hat einen neuen Anlauf gestartet, den geplagten Platz zu verschönern — holte sich aber bei der Politik eine blutige Nase.

Die hitzige Diskussion in der Bezirksvertretung (BV) 2 zeigte, dass die Vorstellungen sehr weit auseinander gehen darüber, was für den Dorotheenplatz das Richtige ist. Schließlich wurde die Entscheidung vertagt. Zuvor soll es noch einmal einen Ortstermin mit den Bezirkspolitikern und allen beteiligten städtischen Ämtern geben.

In der Sitzung stellte das Stadtplanungsamt dem Platz kein gutes Zeugnis aus, er sei völlig zugestellt. Ein besonderes Problem stellen die Sammelcontainer dar, aus mehreren Gründen: Sie stören ästhetisch, stehen zu nah an den Wohnhäusern — Stichwort: Lärmschutz — und am Radweg, was zu Unfallgefahr führt. Die Stadtplaner schlagen deshalb Unterflurcontainer vor - der Wermutstropfen: Zahlen soll die BV aus ihrem Topf, veranschlagt sind rund 70 000 Euro.

Weitere Vorschläge: Eine Baumgrubensanierung soll den nicht sehr üppig wachsenden Bäumen helfen. Oberfläche und Baumscheiben sollen erneuert sowie der Platz entrümpelt werden. Ein Austausch der alten Bänke steht ebenfalls auf dem Plan.

Dieses Bündel wischte dann aber Annelies Böcker (CDU) vehement zur Seite: „Solange Sie das WC mitten auf dem Platz stehen lassen, hat der Vorschlag keinen Wert.“ Diese Meinung teilte dagegen Bezirksbürgermeister Uwe Wagner nicht und verwies auf den Sinn solcher Anlagen in der Öffentlichkeit.

Gleichwohl schwankte das gesamte Gremium zwischen dem Wunsch etwas zu tun und der Angst, dass der Platz aufgrund der ungünstigen Voraussetzungen nicht zu retten ist. „Da ist nicht viel zu retten“, so die Meinung von CDU-Mann Harald Neuhaus.

Meinungsverschiedenheiten gab es zudem zur Frage der Finanzierung. Harald Schwenk (Grüne) teilte die Meinung nicht, der Bezirk müsse die Unterflurcontainer zahlen: „Es geht hier um eine Gefahrenstelle am Hauptradwegenetz“, so sein Hinweis. Das Thema wird das Gremium weiter beschäftigen.