Düsseldorf-Ludenberg Dritter Container-Standort für Flüchtlinge fertig

Die Unterkunft an der Blanckertzstraße ist in Modulbauweise errichtet. 160 Menschen können einziehen.

Foto: Melanie Zanin/Stadt Düsseldorf

Düsseldorf. An der Blanckertzstraße wurde jetzt der bereits dritte Standort für Containerunterkünfte für Flüchtlinge fertiggestellt. „Es ist fast zur Routine geworden, jede Woche eine neue Unterkunft zu eröffnen“, stellte Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch bei der Präsentation fest. Die Planungen aus dem Frühjahr gingen jetzt auf. Bevor der Winter kommt, sollen die Zelt- und Turnhallen leer sein, die für den Übergang benötigt wurden. „Vielleicht können wir bald sogar manche Hotelstandorte als Unterbringung für Flüchtlinge schließen“, sagte Koch.

Um den Standort Blanckertzstraße gab es monatelang Diskussionen, sogar eine Bürgerinitiative hatte sich gegründet, weil man Ludenberg im Vergleich zu anderen Vierteln durch die Planungen der Stadt übermäßig belastet sah. Davon war bei der Präsentation am Mittwoch nur noch wenig zu spüren. Dennoch : „Seit Februar stand mein Telefon nicht mehr still“, sagte Bezirksbürgermeister Karsten Kunert. „Wir hatten aber gute Gespräche, auch am Runden Tisch und jetzt ziehen viele mit.“

Besonders die Sportvereine, die alle ihre Angebote für Flüchtlinge geöffnet haben, hob er hervor. Gänzlich verschwunden sind die Kritiker der Unterkunft allerdings noch nicht. „Es gab und gibt immer noch große Vorbehalte“, sagte Radioreporter Manfred Breuckmann, der in der Nachbarschaft lebt. „Das Hauptproblem ist, dass keiner die Menschen kennt, die da kommen. Ich sage dann immer: Lasst sie doch erst einmal hier ankommen. Auch unser Stadtteil muss bereit sein, Menschen aufzunehmen.“ Die Unterkunft an der Blanckertzstraße ist gestaltet wie alle Modulanlagen nach dem „Düsseldorfer Modell“, neben Doppelzimmern für Alleinreisende gibt es auch Familienzimmer mit Verbindungstür und eigenem Bad und eigener Küche.

„Es ist schlicht und einfach“ befindet Breuckmann. Ähnlich sieht das Sönke Willms-Heyng, der für die FDP in der Bezirksvertretung sitzt: „Viele Flüchtlinge haben gesagt, dass sie froh sind, endlich wieder eine Tür hinter sich zumachen können.

Ein bis zwei Wochen nach dem Einzug der 160 Flüchtlinge soll es ein Willkommensfest geben, damit sich die neuen Nachbarn kennenlernen und mögliche Vorbehalte abgebaut werden können.