Heinrich-Heine-Preis Jacques Tilly wird ausgezeichnet

Düsseldorf · Heinrich-Heine-Kreis verleiht Preis für Zivilcourage.

Jacques Tilly wird von Sabine Brenner-Wilczek und Andreas Turnsek ausgezeichnet. Foto: Krüger

Foto: Andreas Krüger

Obwohl sich die Anzahl der Länder, in denen Rosenmontagswagenbaukünstler Jacques Tilly seinen Sommerurlaub verbringen kann, jedes Jahr reduziert, wie er selbst sagt, gibt es für ihn keinen Grund, seine politischen Mottowagen weniger bissig zu gestalten. Und weil er dabei stets mutig voran geht, wird Tilly am 28. März im Rathaus vom Heinrich-Heine-Kreis für seine Zivilcourage ausgezeichnet.

„Er geht mit  Pappmaché gegen Populismus vor. Und meistens ist er den Anfeindungen auch ganz alle ausgesetzt. Doch er lässt sich nicht unterkriegen“, begründet Andreas Turnsek, Vorsitzender des Heinrich-Heine-Kreises, die Wahl. Und Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts, ergänzt: „Tilly lebt in wilder Ehe zwischen Schwerz und Wahrheit. Und seine Themen bewegen die Welt.“

Tilly freut sich natürlich über die Ehrung, sagt aber auch: „So viel Zivilcourage muss ich gar nicht mitbringen, weil ich durch den Rechtsstaat geschützt bin. Das ist bei Kritikern in Saudi Arabien oder bei den Künstlern in Russland schon ganz anders.“ Tilly sieht sich selbst eher als Spaßmacher und ohne das Comitee Carneval könnte er gar nicht so frei arbeiten. „Ohne Michael Laumen und Hans Jürgen Tüllmann, aber auch früher Jürgen Rieck, Josef Hinkel und Engelbert Oxenfort, die völlig angstfrei waren und auch für die härtesten Wagen immer grünes Licht gegeben haben, wäre alles gar nicht möglich gewesen.“