Jede Woche ein neuer Geschenkeschrank

Zurzeit wird an jedem Wochenende in einem anderen Stadtteil eine Givebox eingeweiht. Die Resonanz ist groß.

Düsseldorf. Düsseldorf ist im Givebox-Fieber. Die Geschenkeschränke stehen schon in Flingern, Gerresheim und Eller und ab Sonntag auch in Oberkassel. Privatleute verständigen sich insbesondere im Internet über das soziale Netzwerk Facebook, suchen geeignete Spender für die rund 250 Euro teuren Schränke und diskutieren Standorte. Ist der gefunden, bauen sie ehrenamtlich die Schränke auf, meist auf Stadtteilplätzen. Dann kann jeder sie mit Spielzeug, Büchern, Alltagsgegenständen etc. befüllen, die er nicht mehr haben möchte. Die Sachen nimmt heraus, wer sie braucht, kostenlos eben und ganz unbürokratisch. Die Resonanz ist groß.

Hildegard Düsing-Krems hat zunächst die Givebox an der Heyestraße (Gerresheim) und gerade erst die auf dem Gertrudisplatz (Eller) mit auf den Weg gebracht und eingeweiht. Sie ist angetan von der Idee, die aus Berlin stammt: „Das Konzept fördert die Nachhaltigkeit und stärkt die Nachbarschaft.“ Sie staunt über hochwertige Sachspenden, wie neue Langlaufskier, original verpackte Kochbücher und hochwertige Dekoartikel. Ob der Schrank gerade leer oder übervoll ist, darüber tauscht man sich im Internet aus. Hildegard Düsing-Krems stellt fest: „Wir haben aber inzwischen viele Nachbarn, die dann mal schnell den Schrank aufräumen oder einen Zettel anbringen, mit der Bitte, die Givebox erst später zu befüllen.“

Auch die erste Düsseldorfer Box auf dem Hermannplatz (Flingern) machte zwischendurch einen leicht verwahrlosten Eindruck, wie Leser uns mitteilten. Beim Ortstermin am Dienstag zeigte sie sich aber in aufgeräumtem Zustand — und gut frequentiert. Regelmäßig bleiben Menschen stehen und mustern das Angebot, eine Familie nimmt einen Arztkoffer zum Spielen mit, eine Frau zwei ältere Magazine. Viele haben sich ins Gästebuch eingetragen — ein etwas beschädigtes Schulheft. Das Echo: viel Lob für die Idee und Freude über kleine Fundstücke von Wärmflasche bis Sartre-Buch.

Den ersten öffentlichen Schrank für das Linksrheinische baut gerade die Jugendberufshilfe zusammen. Vier Oberkasselerinnen engagieren sich, Sonntag ist Einweihung am Eingang des Abenteurspielplatzes. Hildegard Düsing-Krems rät, mit weiteren Projekten zu warten und nun ein paar Wochen lang die Entwicklung zu beobachten.