Düsseldorf Jeden Tag eine gute Tat — auch im Advent

Ein Düsseldorfer Verein gibt seit 2011 den Adventskalender „24 gute Taten“ heraus. Damit wird täglich ein Projekt unterstützt.

Düsseldorf. Die Weihnachtszeit ist eine Zeit des Gebens und Schenkens. Dabei denken viele nicht nur an sich und ihre Lieben, sondern auch an Menschen auf der ganzen Welt, die Hilfe oder Unterstützung brauchen. Doch wohin spendet man am besten, wenn man etwas geben möchte?

Dieses Problem sah auch der Düsseldorfer Sebastian Wehkamp. Ihm fiel auf, dass viele seiner Freunde gerne spenden wollten, aber Vorbehalte hatten: Wo wird eigentlich Hilfe gebraucht? Kommt mein Geld auch dort an? Und unterstütze ich damit überhaupt ein sinnvolles Projekt?

Hier wollte Wehkamp einhaken und hat 2011 den Adventskalender „24 gute Taten“ ins Leben gerufen. Hinter jedem Türchen verbirgt sich dabei ein Hilfsprojekt, das durch den Kauf des Kalenders unterstützt wird. Das ist mal ein Krankentransport für zwei Dorfbewohner in Bangladesch, mal eine ausgewogene Schulmahlzeit für ein Kind in Uganda. „Die Projekte sind quasi die Schokolade in unserem Kalender. Daher wählen wir diese sehr sorgfältig aus“, sagt Wehkamp.

Mithilfe von wissenschaftlichen Studien, beispielsweise vom MIT, die sich mit Kriterien für effektive Entwicklungshilfe beschäftigen, hat die Gruppe um Wehkamp ein Raster erstellt, nach dem die Projekte ausgewählt werden.

Diese lassen sich in vier Kategorien einordnen: Gesundheit, Bildung, Natur und Versorgung. Je nach Preis, den man für den Kalender bezahlt hat — es gibt ihn für 24, 48 oder 96 Euro — variiert der genaue Betrag der Hilfe. Hinter dem Türchen steht dann zum Beispiel: 200 g Saatgut für eine bedürftige Familie in Bangladesch.

Für den Kalender arbeitet Wehkamp mit zehn Ehrenamtlichen zusammen. Alle arbeiten normalerweise in einem anderen Beruf, können davon aber Expertenwissen mitbringen. So ist zum Beispiel ein Jurist und ein Designer im Team. Obwohl alle kostenlos arbeiten, fallen auch beim gute-Taten-Adventskalender Kosten an. „Ich habe gelernt, dass es quasi unmöglich ist, dass 100 Prozent der Spenden ankommen. Bei uns fallen etwa 25 Prozent der Spenden für Druck oder IT weg“, sagt Wehkamp. Trotzdem konnten bisher insgesamt über 500 000 Euro an Hilfsprojekte weitergegeben werden. Allein im vergangenen Jahr wurden 185 000 Euro gespendet.

Dass der Adventskalender so gut angenommen werde, zeige Wehkamp, dass das Prinzip des Kalenders einen Nerv trifft. „Ich denke, dass viele Menschen gern etwas Gutes tun möchten“, sagt er. 24 gute Taten helfe dabei, dass das Spenden Spaß macht und die Menschen dabei sogar etwa Neues entdecken können.