Jetzt sind wir alle Fortuna!

Aufstieg wäre ein großer Schub für den Verein. Auch die Stadt profitiert.

Düsseldorf. Noch ist Fortuna nicht aufgestiegen. Aber man darf sich doch schon einmal ausmalen, was die 1. Bundesliga für Düsseldorf bedeuten würde.

Zunächst muss man daran erinnern: Fortuna hat eine große Bundesliga-Geschichte, war 21 Saisons im Oberhaus. Aber als die Rot-Weißen vor 15 Jahren abstiegen, war die Welt noch eine andere. Beim letzten Bundesligaspiel gegen den HSV verloren sich 11 000 im Rheinstadion. Der Fußball-Wahnsinn grassierte noch nicht so, die Zuschauerzahlen lagen im Bundesliga-Durchschnitt um fast genau 50 Prozent unter denen von heute (Saison 96/97: 30 900 pro Spiel; 2011/12: 45 100). Vor allem in Düsseldorf war es früher kein Problem, Karten für ein Spiel zu kriegen. Jetzt dürfte das für viele Düsseldorfer die Hauptsorge sein: Muss man eine Dauerkarte besitzen, um gegen Gladbach und Bayern, Schalke und Dortmund dabei sein zu können? Die echten Fans dürften gleich eine Auswärtsdauerkarte dazunehmen, um die Fortunen überall unterstützen zu können.

Die Marktforscher von der Sport und Markt AG haben die Fortuna genau im Blick. Lagen die Sympathiewerte im August bei 37 Prozent, erreichten sie im Februar bereits 49 Prozent. „Wir gehen von einer weiteren Stabilisierung aus“, sagt Pascal Schulte von Sport und Markt. „Der Aufstieg wäre ein weiterer großer Impuls.“ Fortuna erreiche bereits Werte, die einem Bundesliga-Klub im Mittelfeld entsprächen. Eine solide Clubführung, so tolle Fans wie jetzt in Berlin und die Rückkehr der heimischen Wirtschaft (neuer Hauptsponsor Vodafone) seien sehr vielversprechend.

Für Werbeexperte Frank Dopheide, einst Grey-Chef und nun Geschäftsführer der Firma „Deutsche Markenarbeit“, kann man einen Aufstieg gar nicht hoch genug einschätzen. Fortuna spiegele Dinge, für die auch die Stadt stehe: Leistung — sonst wirtschaftlich, nun sportlich — und Kunst, jetzt in der Kunst des Fußballspiels. „Hinzu kommt die Nähe, die es zwischen Mannschaft und Fans gibt, die aber aktuell in der ganzen Stadt zu spüren ist. Entweder man ist in der Arena dabei, oder man steht irgendwo in der Altstadt.“ Diesmal stimmt der Spruch also: Jetzt sind wir alle Fortuna!