Kinderschutz Jugendamt unterstützt Studie

Den Kinderschutz in der Landeshauptstadt noch besser und kindgerechter zu machen. Das ist das Ziel einer wissenschaftlichen Studie, bei der die Ärztliche Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus und das Jugendamt mit Forschenden der Universität Koblenz-Landau und dem Deutschen Jugendinstitut zusammenarbeiten.

EVK, Jugendamt und Uni Koblenz arbeiten bei der Studie zum Kinderschutz zusammen.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Kinderschutz geht alle an. Aber wie geht es jungen Menschen, die in ihrer Kindheit eine Kinderschutzabklärung und Schutzmaßnahmen erlebt haben? Für einen besseren Kinderschutz ist diese Frage wichtig. Deshalb beschäftigen sich die Ärztliche Kinderschutzambulanz am EVK und das Jugendamt der Stadt Düsseldorf mit dieser Frage. Zusammen mit Forschenden der Universität Koblenz-Landau und des Deutschen Jugendinstituts wird dazu eine Studie erstellt. Dazu werden Erwachsene, die in ihrer Kindheit oder Jugend an der EVK-Kinderschutzambulanz untersucht beziehungsweise betreut wurden, aufgerufen, sich an der Studie zu beteiligen.

Düsseldorf ist im Kinderschutz sehr aktiv und ein Vorreiter. Sichtbar wird dies in verschieden Modellprojekten im Laufe der Jahre zur Kinderschutzdiagnostik, den Frühen Hilfen und den Präventionsketten. Die Landeshauptstadt kann beim Kinderschutz auf eine Zusammenarbeit mit starken Partnern zurückgreifen. So gibt es seit über 30 Jahren die Ärztliche Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus, die als eine der ersten Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen Kinder und Jugendliche, die körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt erfahren mussten, untersucht und ihre Familien unterstützt und betreut. Um die Erfahrungen für den Kinderschutz in Deutschland nutzbar zu machen, untersucht derzeit das Team von Professor Christian Schrapper an der Universität Koblenz-Landau und Dr. Heinz Kindler vom Deutschen Jugendinstitut München in ihrem Forschungsprojekt „Kinderschutzkarrieren“, wie sich die Beratungen, Diagnostik sowie Hilfen bei Verdacht der Kindeswohlgefährdung in den letzten drei Jahrzehnten in Düsseldorf verändert haben.

Wichtig und deutschlandweit bislang einzigartig ist dabei, dass die Wissenschaftler auch die unmittelbar Betroffenen zu ihren Erfahrungen mit Beratungen und Hilfen befragen wollen. Diese Befragung kann nach Wunsch und Möglichkeit über ein ausführliches persönliches telefonisches Interview oder durch das Ausfüllen eines kürzeren, anonymen Online-Fragebogens erfolgen.

Das Jugendamt der Stadt Düsseldorf sowie die Ärztliche Kinderschutzambulanz am EVK unterstützen und befürworten das Forschungsvorhaben. Die Wissenschaftler bitten Erwachsene, die in ihrer Kindheit oder Jugend an der Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf untersucht beziehungsweise betreut wurden, um die Teilnahme an einer 30-minütigen Online-Befragung oder einer Terminvereinbarung zu einem biografischen Telefoninterview bei Frau Anne-Kathrin Bohrer 0261/28 71 836 (Universität Koblenz-Landau).