Kunstwerk könnte erhalten werden Berühmte Fruhtrunk-Fassade in Düsseldorf steht jetzt unter Denkmalschutz
Düsseldorf · Die Bezirksregierung hat die Audimax-Fassade des bekannten Künstlers Günter Fruhtrunk offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Um das Werk gibt es derzeit eine rege Debatte, weil es eigentlich abgerissen werden soll.
Die Bezirksregierung Düsseldorf hat die von dem bekannten Künstler Günter Fruhtrunk gestaltete Audimax-Fassade in Golzheim offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Damit werde das markante Bauwerk als bedeutendes künstlerisches und architektonisches Erbe anerkannt, teilte die Bezirksregierung dazu mit. Um die Fassade gibt es derzeit eine rege Debatte, weil sie im Zuge einer Neugestaltung des Geländes eigentlich abgerissen werden soll.
Im Februar dieses Jahres hatte die Bezirksregierung nach eigener Mitteilung die ersten Schritte zur Unterschutzstellung der Fassade eingeleitet. Nun seien die gesetzlichen Verfahren abgeschlossen, und die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf gelte als reine Formsache. Die Eintragungsverfügung sei bereits an die Untere Denkmalbehörde der Stadt Düsseldorf übermittelt worden.
Günter Fruhtrunk, bekannt als Gestalter der markanten Aldi-Nord-Tüten mit dem Stäbchenmuster, begann 1965 mit den Entwürfen für die Fassade, die schließlich 1969 umgesetzt wurde. Die Gestaltung umfasst ein über 100 Meter langes Fliesenband mit diagonal angeordneten Streifen in verschiedenen Farben. Die Bezierksregierung schreibt, Fruhtrunk habe mit dieser Fassade ein Werk geschaffen, das über die Region hinaus Beachtung fand. Die Wandgestaltung habe das Gebäude „zur Projektionsfläche seines unverwechselbaren Stils“ gemacht.
Die Zukunft der Fruhtrunk-Fassade gilt als ungewiss, denn das Audimax-Gebäude soll im Zuge eines Großprojektes eigentlich abgerissen werden. Für die Fassade würde dann ein anderer Standort gesucht. Nachdem die Hochschule von Golzheim an ihren neuen Standort an der Münsterstraße in Derendorf umgezogen war, startete der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW eine Neuentwicklung des rund 48 000 Quadratmeter großen Areals.
Dieser sah eigentlich den Abriss des Gebäudes vor, weil an dieser Stelle die Zufahrt zum Gelände liegen soll. Ein Artikel im Magazin „Denkmalpflege im Rheinland“ des LVR rief vor einigen Monaten aber Kunstfreunde im ganzen Land auf den Plan, die jetzt doch noch auf eine Rettung des Werkes hoffen. Als Alternative gilt die Variante, das Kunstwerk an einen anderen Standort zu versetzen.
Die Fraktion Partei/Klima hatte das Thema mit einem Antrag auch auf die Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung am vergangenen Donnerstag gebracht. Ratsfrau Dominique Mirus kritisierte, dass die Jury sich im Architekturwettbewerb für das Gelände für einen Entwurf entschieden hatte, der nicht den Erhalt des Kunstwerkes vorsehe, obwohl auch das möglich gewesen wäre. Wenn das Kunstwerk nun in einem Keller verrotten solle, sei das „ein Skandal“, sagte sie. Unterstützung gab es von FDP-Ratsherr Ulf Montanus, der ebenfalls den Wert des Gebäudes hervorhob.
CDU-Ratsherr Alexander Fils betonte, die Suche nach einer Lösung sei schon im Gange, der Erhalt des Gebäudes sei auch aus seiner Sicht wünschenswert. Er verteidigte aber zumindest auch die Möglichkeit, dass das Werk an eine andere Stelle transloziert werden könne. Auch dafür gebe es schon erfolgreiche Beispiele in Düsseldorf.