Straßenmagazin gibt es ab sofort auch online Wie ein Bass der Toten Hosen Fiftyfifty-Verkäufern helfen soll
Düsseldorf · Am Donnerstag kommt die neueste Ausgabe des Straßenmagazins zusätzlich in digitaler Form auf den Markt. Mit dem Zugangscode gibt es auch ein „Obdach-Los“.
Über die Jahre sammeln sich bei Bands gerne mal Musikinstrumente an, die man nicht mehr für ihren eigentlichen Zweck benötigt. Bei den Toten Hosen wird daraus schon seit einigen Jahren eine Tugend gemacht: Eine Gitarre von Breiti (Michael Breitkopf) wurde zuletzt Anfang 2023 nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien für den guten Zweck versteigert, und jetzt hat die Düsseldorfer Band einen Bass für die Organisation Fiftyfifty gestiftet.
Natürlich ist auch dieses Instrument im typischen Hosen-Look von allen Bandmitgliedern signiert worden. Für gerade mal 2,80 Euro kann man nun in den Besitz dieser besonderen Band-Devotionalie kommen. So viel kostet nämlich ein „Obdach-Los“. 5050 Lose sind gedruckt worden.
Aber mit diesem Geldbetrag bekommt man gleich noch viel mehr als die Möglichkeit, den Hosen-Bass oder eine von 100 handsignierten Katzenklo-Grafiken von Helge Schneider zu gewinnen. Hinter dem Rubbellos verbergen sich neben einer möglichen Gewinnnachricht die Zugangsdaten zur Dezember-Ausgabe des Straßenmagazins von „Fiftyfifty“. Am Donnerstag startet die Aktion, mit der der Verein, der obdachlosen Menschen in Düsseldorf hilft, das neue Digitalangebot bewerben will.
Denn auch das Straßenmagazin, das es seit gut 30 Jahren in Düsseldorf gibt, hat wie viele andere Printprodukte mit einem deutlichen Auflagenschwund zu kämpfen. In Hochzeiten wurden rund 60 000 Exemplare im Monat verkauft. Inzwischen ist man bei rund 14 000 Stück angekommen und damit ist die Zukunft des Magazins gefährdet. Dabei, das unterstreicht Fiftyfifty-Mitbegründer Hubert Ostendorf, steht nicht der Verein vor dem finanziellen Aus: „Wir bekommen viele Spenden und haben zudem viele Einnahmen durch unsere Fifityfifty-Galerie.“
Durch den Verkauf des Straßenmagazins können obdachlose Menschen ein bisschen Geld verdienen. Die Hälfte des Kaufpreises von 2,80 Euro bleibt in ihren Taschen. Doch inzwischen haben es die immer schwerer, das Magazin in Papierform unter die Leute zu bringen. „Viele wollen die Zeitung nicht mit sich herumtragen, wenn sie in der Altstadt unterwegs sind“, erzählt Verkäufern Gesa.