Düsseldorf. Eltern in Kaiserswerth können aufatmen: Gestern Mittag hat die Polizei einen 24-Jährigen verhaftet, der unter dem dringenden Tatverdacht steht, am 5. April einen zehnjährigen Jungen auf dem Gelände der Diakonie in ein Gebüsch gelockt und dort sexuell missbraucht zu haben.
Der Junge war von dem Geschehen schwer mitgenommen, konnte erst nach ein paar Tagen bei der Polizei genauere Angaben zum Täter machen. Mit Hilfe der Experten des Landeskriminalamtes (LKA) und einer Spezialsoftware wurde daraufhin ein Phantombild des Sextäters angefertigt.
"Das Bild trifft ungefähr den Typ des Täters, aber allein beim Alter liegen 20 Jahre zwischen der Schätzung des Jungen und der Realität", erklärt Polizeisprecher Markus Niesczery. Obwohl also der Junge eine sehr gute optische Beschreibung geliefert hat, wäre ein Fahndungserfolg nur mit Hilfe des Phantombilds schwer geworden.
Die Polizei konnte jedoch bei dem Zehnjährigen Spuren sichern, die letztendlich zum Täter führten. Diese Spuren ermöglichten eine DNA-Auswertung im LKA. Als die Daten in die bundesweite DNA-Analysedatei eingegeben wurden, kam sofort ein Treffer: Der 24-Jährige. Er war vor einiger Zeit schon einmal wegen eines Sexualdeliktes festgenommen worden und saß deswegen in Untersuchungshaft.
Durch Ermittlungen im Umfeld des Tatorts ergab sich der Verdacht, dass sich der Täter in der Umgebung aufhalten müsse. Bei einer Prüfung der Patientenkartei des Florence-Nightingale-Krankenhauses fand sich prompt der Name des 24-Jährigen wieder. Er wurde dort allgemeinmedizinisch behandelt. Gesten mittag wurde er quasi aus dem Krankenbett heraus verhaftet.
Mit 24 Jahren ist der Mann für einen Sextäter erstaunlich jung. "So etwas habe ich bislang noch nie gehabt", sagt Markus Niesczery. Der Mann wird nun dem Haftrichter vorgeführt. Er könnte also schon bald wieder in Untersuchungshaft sitzen.