Kanadagänse auf der Abschussliste

Tierische Hinterlassenschaften verärgern Besucher des Strandbads. Der Zweckverband fordert, Gänse abzuschießen.

Düsseldorf. Rund 190 Kanadagänse sollen es jede Nacht sein, die die Liegewiese des Strandbads Süd heimsuchen. Und deren Hinterlassenschaften verärgern die Badegäste mächtig.

"Der Ekelfaktor ist das Schlimmste", sagt Klaus Schräpfer, Geschäftsführer vom Zweckverband Unterbacher See. Die Wut der Gäste kriegen die Angestellten des Strandbads zu spüren. Dabei sind sie es, die täglich stundenlang mit der Beseitigung der Hinterlassenschaften beschäftigt sind.

"Unser Aufsichtspersonal ist jeden Morgen von 7 bis 9.30 Uhr mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Das darf nicht auf Kosten der Aufsichtspflicht gehen", sagt Schräpfer. Der Zweckverband hat jetzt die Aufhebung der Schonzeit für die Gänse bei der Unteren Jagdbehörde beantragt. Schräpfer sieht keine Alternative zum Abschuss: "Wenn man bis zum Hals in diesem Dreck steckt, gibt es keine andere Möglichkeit mehr. Eine tote Gans macht keinen Dreck mehr."

Zusätzlich zur Jagd sollen die Gänse aber auch mit optischen und akustischen Mitteln, wie zum Beispiel künstlichen Gänsewarnrufen, vertrieben werden.

Günter Steinert vom Naturschutzbund Düsseldorf ist strikt gegen den Abschuss der Tiere. "Ein Abschuss bringt gar nichts, die restlichen Gänse kommen wieder, sobald der Schreck vorbei ist." Immerhin leidet die Gewässerqualität bis jetzt nicht unter dem Gänsekot. "In den aktuellen Untersuchungen ist keinerlei Beeinträchtigung festzustellen. Die Wasserqualität ist nach wie vor hervorragend", sagt Sabine Peters vom Gesundheitsamt.