Düsseldorf-Angermund Karneval: Ein Neuling regiert „De Pille“

Peter Moslener wurde in seinem ersten Jahr gleich Prinz.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Mit „De Pille“ hatte Peter Moslener bisher nicht viel zu tun. In der jetzigen Session ist er als Prinz aber voll dabei. Mit Venetia Susanne Kluthe hat er am Samstag in Angermund die Regentschaft übernommen. Das diesjährige Motto „Dat mache mer nit“ stammt aus einem Lied seiner eigenen Band „Linsending“. Und so geht es mit rockigen Düsseldorfer Songs rund in diesem Jahr, das zeigte sich auch bei der Eröffnung der Session. Im ausverkauften Schützenheim startete das Paar nach dem Hoppeditz-Erwachen in die närrische Jahreszeit.

Der Hoppeditz, nachmittags in Person des De-Pille-Chefs Tim Küsters, abends vertreten von Anne Stamm, machte sich vor allem über die Stadtpolitik lustig. Thomas Geisel musste einige Seitenhiebe einstecken, Kritik gab es unter anderem für Geldverschwendung für die Tour de France, das Hin und Her mit der Stadtsparkasse und die Schauspielhaus-Debatte. Lokal spielten bei der Rede Ulrich Decker sowie die Begeisterung für die beiden Angermunder Nachtwächter eine Rolle. Der Blick ging international zu den „Banausen, die tyrannisch in ihren eigenen Ländern hausen“. Das will der Hoppeditz, getreu dem Motto, nicht mitmachen. Er setzte dem Stress das stetig wachsende Treiben in Angermund entgegen.

Moslener ist gespannt, was ihn dabei alles erwarten wird. Als Angermunder durch und durch erhofft er sich viele neue Erlebnisse mit „De 11 Pille“. Ein wenig Überredungskunst von Susanne Kluthe und von der letzten Venetia sei aber schon nötig gewesen. Seine Venetia, eine Angermunder Anwältin, ließ sich von der vom närrischen Treiben begeisterten Tochter anstacheln. Die beiden Regenten kennen sich schon lange, hatten Lust auf eine bunte Session. „Die Stimmung ist super, alle wollen etwas auf die Beine stellen — das begeistert mich“, sagt Moslener.

So kam es, dass er nach erst fünf Monaten im Verein schon zum Prinz wurde. Mit seiner Band heizte er an dem Abend ordentlich ein, das Motto-Lied ließ sich rasch mitsingen. Eine eigene CD mit den Stücken der letzten vier Jahre kam heraus — darunter auch einige Düsseldorfer Karnevals-Lieder.

Der Charakter: rockig, mit lokalen Anspielungen gespickt. Sie werden bei den weiteren Veranstaltungen wohl zu hören sein. Auch die Tanzgarde zeigte eine schwungvolle Darbietung und für zahlreich Nachwuchs ist bereits gesorgt: die Kindergruppe mit derzeit 20 Angerfunken wächst.