Düsseldorf Karneval: Streit um Ideengeber für Motto „Jeck erst recht“

Der Vorschlag von Benny Monreal machte das Rennen. Marion Emmerich ärgert sich: „Das war meine Idee.“

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Die Düsseldorfer hatten sich reichlich Gedanken gemacht. 391 Vorschläge wurden eingereicht, aus denen das neue Sessionsmotto ausgesucht wurde. Am Ende setzte sich „Jeck erst recht“ von Benny Monreal durch, dem TV-Journalisten und Ehemann von Claudia Monreal, Venetia der Session 2015. Als Belohnung darf er nun am kommenden Rosenmontag den „Zoch“ von einem Prunkwagen oder der Ehrentribüne aus miterleben.

Als Marion Emmerich davon gestern erfuhr, fiel sie aus allen Wolken. „Das ist genau das Motto, das ich im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung vorgeschlagen hatte.“ Am 13. Mai schickte sie eine E-Mail an den Vorstand des CC, die der WZ vorliegt. Darin nannte sie zwei Vorschläge: „Jeck erst recht — Karneval es ne Jeföhl“ und „Jeck erst recht — Nix för onjot“. Emmerich stammt aus Berlin, seit einigen Jahren lebt sie schon in Düsseldorf — und feiert mit Freuden Karneval. „Als ich davon hörte, welches Motto ausgewählt worden war, freute ich mich zunächst. Aber, dass nur Herr Monreal genannt wird, finde ich traurig.

Peter Suchand, Pressesprecher des Comitee Düsseldorfer Carneval bestätigt: „Die Vorschläge von Frau Emmerich sind bei uns eingegangen, jedoch fanden wir, dass sie zu lang waren. Wir wollten ein kurzes Motto.“ Das wiederum habe Benny Monreal formuliert, was aber zunächst niemand, der an der Motto-Auswahl beteiligt ist, wusste. Denn, so Suchand: „Die Vorschläge werden anonym behandelt.“ Für Marion Emmerich bleibt jedoch ein fader Beigeschmack zurück. Sie hofft, dass das CC noch auf sie zukommt.

„Der Vorstand hat es nicht leicht gehabt, sich zu entscheiden“, meinte Michael Laumen, Präsident des Comitee Carneval. Mit in der Jury saß übrigens auch Wagenbaumeister Jacques Tilly, der nun einige Monate Zeit hat, das Motto auf seinen scharfzüngigen Rosenmontagswagen umzusetzen.

„Das Motto kann man so ziemlich für alles und gegen alles verwenden. Auch für das Comitee Carneval“, meint Zugleiter Hermann Schmitz, Prinz von 1995 und elf Jahre lang Hoppeditz in der Landeshauptstadt, mit einem Augenzwinkern.

Michael Schweers, Präsident der Prinzengarde Blau-Weiss, ist begeistert: „Das Motto ist kurz und knackig und macht Spaß. Das kann man gut auf die Schärfe im Karneval und auch politisch sehr gut umsetzen.“ So sieht das auch Burkard Brings, Präsident der Weissfräcke: „Viel besser kann man es nicht machen. Dieses Motto ist nicht holprig und trifft genau die Stimmung.“