Karnevalisten backen sich einen neuen Präsidenten
Der Kampf um die Führung des Carnevals Comitees ist in vollem Gange. Dabei ist die Nachfolge intern längst geregelt.
Düsseldorf. Am 11. November, nach dem Hoppeditzerwachen, wird Lothar Hörning als Prinz verabschiedet. Danach wird der 48-Jährige einen Brief an das Carnevals Comitee abschicken: "Meine Bewerbung als Präsident. Ich werde im nächsten Jahr antreten." Er habe während der Session mit vielen Vereinen gesprochen: "Es besteht schon lange der Wunsch, dass die Zukunft des Karnevals in jüngere Hände gelegt wird."
Engelbert Oxenfort findet das nicht. Der 73-Jährige will sich nach der Session wieder zur Wahl stellen, wenn das Carnevals Comitee seinen neuen Vorstand wählt. Er ist sicher, dass er dafür eine breite Unterstützung bekommt: "Es gab stehende Ovationen im Saal, als ich das angekündigt habe." Angst vor einem Gegen-Kandidaten hat er nicht: "Wer will, der soll antreten."
Dabei hat der Vorstand des Carnevals Comitees den neuen Präsidenten längst ausgesucht. Ex-Karnevalsprinz Josef Hinkel soll Oxenfort beerben. Der Altstadt-Bäcker hat auch schon zugestimmt - und macht keinen Druck, auch wenn sein Vorgänger noch ein Jährchen länger als gedacht weiter machen will.
Was die beiden Kandidaten unterscheidet: Hinkel ist ein Vertreter der traditionellen Narren. Seine Bäckersitzung gilt als Beispiel dafür, dass volkstümlicher Karneval richtig lustig sein kann. Hörning dagegen hat mit seiner schwul-lesbischen KG Regenbogen neue Akzente gesetzt. Schrill und bunt geht es da zu, die Sitzungsparty oder die Nacht-Sitzung haben sich ale neue Ideen fest etabliert.
Andere Kandidaten wird es vermutlich nicht geben. Weder AVDK-Präsident Stefan Kleinehr noch Jobsi Driessen, der Präsident des Prinzenclubs, deren Namen intern gehandelt werden, haben bisher Interesse am Präsidentenamt bekundet.
Schwerer dürfte es für die Narren werden, Geschäftsführer Jürgen Rieck zu ersetzen. Mit 73 Jahren hat er sich dazu entschieden, das Amt aufzugeben. "Es ist an der Zeit", begründet er kurz und knapp seinen Entschluss. Er will die Narren allerdings nicht im Regen stehen lassen und ist bereits dabei, einen Nachfolger einzuarbeiten.
Den Namen will er aber auf keinen Fall preisgeben - selbst seine Kollegen im CC-Vorstand bissen da bislang auf Granit. Rieck: "Wir haben ja noch ein Dreivierteljahr Zeit." Er möchte vermeiden, dass sein Wunsch-Nachfolger sich jetzt schon mit möglichen Kritikern auseinandersetzen muss.
Völlig überraschend hat nun auch CC-Vizepräsident Michael Laumen angekündigt, dass er für das Amt des Geschäftsführers kandidieren möchte. Laumen ist bei den Jecken sehr beliebt, jedoch trauen viele ihm die Durchsetzungsfähigkeit nicht zu, die ein Geschäftsführer braucht.
Einig sind sich Oxenfort und Hörning übrigens in einem Punkt: Während der Session findet kein Wahlkampf statt, dann wird gefeiert.