Keine Scheu vor der Nummer 110
Die zweite Aktionswoche „Riegel vor!“ ist angelaufen. Polizei rät: Notrufnummer lieber einmal zu viel als zu wenig anrufen.
Düsseldorf. Noch geschehen relativ wenige Einbrüche in Düsseldorf. Vergangenen Sonntag waren es sechs, am Montag fünf, ein Mal davon blieb es beim Versuch. Doch man kann buchstäblich die Uhr danach stellen, ab wann es mehr werden: „Wenn es mit der Zeitumstellung am kommenden Wochenende noch früher dunkel wird, steigen die Zahlen jedes Jahr markant an“, sagt Rüdiger Korp, Leiter der Kriminalinspektion 4.
Deshalb hält die Polizei mit ihrer zweiten Aktionswoche „Riegel vor!“ dagegen. Zwar sind die Einbruchszahlen seit 2011 leicht gesunken, davor ging es aber jahrelang steil nach oben (siehe Grafik). Mehr noch als die Täterjagd (etwa mit Großrazzien) stehen diesmal Vorbeugung und Beratung im Mittelpunkt, um, wie Korp es nennt, „die Tatgelegenheiten zu reduzieren“.
„Sichern Sie Ihr Zuhause“ lautet der Appell der Polizei, was oft leichter gesagt als getan ist angesichts umherreisender professioneller Einbrecherbanden. Im Wesentlichen geht es da weiterhin um bessere Schlösser, Fenstersicherungen oder automatische Lichttechniken zur Abschreckung.
Wenn es dann doch wieder mal passiert, heißt das Motto: Wähle 110! Die Polizei wirbt nachdrücklich dafür, die Notrufnummer, bei der man immer durchkommt, stets dann zu wählen, wenn man etwas Verdächtiges sieht und / oder „ein dringendes polizeiliches Anliegen“ hat, wie es im Fachjargon heißt. Korp formuliert das so: „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen.“
In der Leitstelle am Jürgensplatz wird für die Presse ein realistischer Notruf simuliert. Der Anrufer schildert schulmäßig, wie er in einem Garten zwei verdächtige Männer beobachtet, denn er befolgt die goldene Regel: Wer ruft an, was ist passiert und wo. „Ganz wichtig ist dann, nicht gleich aufzulegen, sondern alle unsere Rückfragen abzuwarten“, sagt Oberkommissar Michael Peper. Er dirigiert noch während des Telefongesprächs Streifenwagen zum Ort des Geschehens, und die Polizisten im Einsatz können gar nicht genug Informationen über Aussehen, Verhalten, Fluchtweg oder mögliche Waffen der Täter kriegen.