Düsseldorf Kleingarten-Krieg nach Strafanzeige

Ex-Schriftführer hatte sich über Gelage aus der Vereinskasse empört.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Sie ist dahin, die Harmonie in der Kleingartenanlage Rather Broich. Es geht um Handy-Verträge für den Vorstand, Gelage aus der Vereinskasse und die Laube des ehemaligen Schriftführers Ibrahim Demir. Der 46-Jährige soll sein Häuschen in weiten Teilen abreißen. Vor Gericht kämpft der ehemalige Schriftführer des Vereins um sein kleines Paradies.

2008 hat Demir die 450 Quadratmeter große Laube mit seiner Ehefrau gepachtet. Viele Jahre lang verstand sich die Familie prima mit den anderen Kleingärtnern. Der Türke wurde sogar als Schriftführer in den Vorstand gewählt. Nach knapp einem Jahr zogen dunkle Wolken auf.

„Ich hatte den Eindruck, dass bei den Vorstandssitzungen viel zu viel Alkohol getrunken wird“, so Demir. Zum Eklat kam es dann beim Sommerfest am Rather Broich vor zwei Jahren: „Da wurden Biermarken für 1700 Euro bestellt und aus der Vereinskasse bezahlt.“ Der 46-Jährige und ein Freund hatten auf der Feier selbst noch die Tombola und den Grillstand betreut. Auch die Einnahmen daraus seien nie in der Kasse angekommen. In der nächsten Vorstandssitzung sprach der Schriftführer klare Worte, auch über Handy-Verträge, die der Verein für seinen Vorstand abgeschlossen hatte: „Unmittelbar danach wurde ich gemobbt.“

Demir wehrte sich und erstattete bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen Veruntreuung gegen den Vorstand. Kurz danach soll der Türke von einem Vereinsmitglied ausländerfeindlich beschimpft worden: „Ich habe ihn dann Nazi genannt und musste mich dafür entschuldigen.“

Kurz danach kam die Zivilklage des Kleingartenvereins. Der 46-Jährige soll große Teile seiner Laube abbauen, weil sie angeblich nicht der Kleingartensatzung entsprechen: die gesamte erste Etage, den Schuppen, den Kamin und die Satelliten-Schüssel. Dagegen wehrt sich Demir mit Rechtsanwalt Georg Heusler. Der ist zuversichtlich: „Wir haben ein Foto aus dem Jahr 1965. Schon darauf ist die Laube zu sehen.“ Der Prozess wird fortgesetzt.