Klitschko-Absage sorgt für Entspannung

Abbau der Race-of-Champions-Rennstrecke plötzlich ganz ohne Zeitdruck.

Eigentlich wären Dienstagmittag, pünktlich um zwölf, die Arbeiter angerückt. Bühnenbauer, Licht- und Ton-Techniker hätten bis Samstag die Arena in eine Boxhalle umgewandelt. Doch sie kamen nicht. Denn ein nur drei Millimeter großer Nierenstein hat den Schwergewichtsgiganten Wladimir Klitschko (Foto) ausgeknockt. Nach einer Operation in der Uni-Klinik musste der Weltmeister den Kampf gegen Jean-Marc Mormeck absagen.

Die 35 000 verkauften Karten behalten ihre Gültigkeit. Am 3. März 2012 soll das Spektakel nachgeholt werden. An diesem Wochenende spielt die Fortuna beim Karlsruher SC. Noch fehlt aber die Zustimmung des Boxverbandes IBF zu diesem Termin.

„Der Ausfall ist natürlich sehr schade, weil wir uns wochen- und monatelang auf das Ereignis vorbereitet haben“, sagt Arena-Sprecher Rainer Schüler, der der Absage aber auch etwas Gutes abgewinnen kann. „Es ist kein Riesendrama, zumal der Kampf ja in unserer Arena wiederholt wird. Zudem gestaltet sich nun der Abbau der Race-of-Champions-Rennstrecke entspannter.“

Dienstagabend demontierten Arbeiter die letzten Bodenplatten, der Asphalt der Rennstrecke über die noch vor drei Tagen Michael Schumacher und Sebastian Vettel rasten, war schon am Montag entsorgt worden. Darunter zeigen sich nun die traurigen Reste des Fußballrasens. „Der neue Rasen wird planmäßig erst am nächsten Dienstag verlegt“, sagt Schüler. Drei Tage später muss Fortuna auf neuem, frischem Grün gegen Paderborn antreten. „Wenn wir den Rasen früher legen degeneriert er bereits vor diesem Spiel“, sagt Schüler. Der Grund: Durch den niedrigen Sonnenstand im Winter bekommt das Gras in der Arena kaum Licht.

Insgesamt blickt Schüler trotz der Klitschko-Absage auf ein erfolgreiches Jahr in der Arena zurück. „Es war ein Megajahr mit fünf großen Konzerten, dem Eurovision Song Contest und einer tollen Fortuna.“ Der Klitschko-Kampf wäre das absolute Sahnehäubchen auf der Arena-Jahrestorte gewesen.

Auf ein besonderes Show-Leckerli muss auch die Mercedes-Niederlassung Rhein-Ruhr verzichten: Dort hätte am Mittwoch das Show-Training der Kontrahenten stattfinden sollen. „Wir haben den Boxring in einer Nachtschicht von 19 bis 4 Uhr wieder abgebaut“, sagt Sprecher Tim In der Smitten. Geht alles glatt, wird er Ende Februar wieder aufgebaut. Auch in der Arena.