Kö-Graben: Der Luxusrasen ist nicht ganz dicht

Ein Jahr nach der teuren Verlegung gibt es immer noch zahlreiche Mängel.

Düsseldorf. Die Luxuseinkaufsstraße Königsallee ist das Aushängeschild Düsseldorfs. Dementsprechend besorgt sind Stadt und anliegende Geschäfte über das Aussehen der Straße und des Kö-Grabens.

Voriges Jahr im Mai bekam der südliche Teil des Grabens für 180.000 Euro einen neuen Rollrasen. Schon drei Monate später war der neue Rasen nur noch Flickwerk, von durchgehendem Grün an der Uferböschung konnte keine Rede sein. Schatten, Wassermangel und Dohlen hatten dem Luxusrasen zugesetzt.

Inzwischen ist noch ein Jahr rum: Die Dohlen sind verschwunden. Viel besser sieht der Graben aber immer noch nicht aus. Das Grün wächst vor allem unter den Platanen nur spärlich, stellenweise klaffen im Rasen metergroße Löcher.

„Wir haben nie die Erwartung gehabt, dass es ein englischer Rasen wird“, sagt Manfred Krick, Leiter des Gartenamtes. Mit dem jetzigen Ergebnis sei er aber nicht unzufrieden: „Der Rasen ist angewachsen und hat eine gute Durchwurzelung von neun Zentimetern erreicht.“

Die Anlieger der Kö sind weniger zufrieden: „Ganz unproblematisch ist der Rasen nicht, er ist nicht in dem Zustand, wie wir ihn wollten, aber immerhin besser als vorher“, sagt Karl-Heinz Eiffler, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Königsallee. Das Problem bei dem Rasen: „Er ist sehr pflegeintensiv, die Fläche ist schwierig“, sagt Krick. Dünger und Rasensamen würden bei Regen in den Kö-Graben gewaschen.

Gemäht werden muss mit einem speziellen Luftkissenrasenmäher, durch den Pflegeaufwand gibt die Stadt monatlich zwischen 1.000 und 1.500 Euro für das Grün aus.

Zusätzlich soll es weitere bauliche Veränderungen geben: „Wir überlegen, im Spätherbst oben am Graben einen 30 Zentimeter breiten Streifen Natursteinpflaster zu verlegen, da dort der Rasen am schlechtesten wächst“, sagt Krick. Die im Vergleich zum gesäten Rasen teurere Methode mit dem Rollrasen sei alternativlos: „Wegen der steilen Fläche geht das nicht anders, wir werden auch im Nordteil des Kö-Grabens Rollrasen verlegen.“

Die Anlieger halten die hohen Ausgaben für den Rollrasen — bisher rund eine Viertelmillion Euro — für gerechtfertigt: „Das ist die einzig realistische Alternative, der Kö-Graben ist ein historisches Denkmal und sollte erhalten bleiben“, sagt Eiffler.

Alternativen wie eine Bepflanzung mit Efeu oder die Anschaffung spezieller Rasenlampen lehnt er ab: „Im Efeu verfängt sich Müll und Ratten kommen, bei der Rasenbeleuchtung springen doch alle wegen der hohen Kosten an die Decke.“