Kofferdieb: „Habe gedacht, das sind Drogen“

32-Jähriger will verdächtiges Reisegepäck am Flughafen nur gefunden haben.

Foto: dpa

Düsseldorf. Komplett lahmgelegt war der Flughafen, als Ende September vergangenen Jahres ein herrenloser Koffer im Terminal gefunden wurde. Bis heute ist rätselhaft, woher das Gepäckstück, in dem sich eine Mischung aus Mehl und Zimt befand, eigentlich stammt.

Unstrittig ist, wer den Koffer zuletzt in der Hand hatte: Hakim B., Marktverkäufer aus Barcelona, der aber auch als international arbeitender Gepäckdieb unterwegs sein soll. Vom Amtsgericht war der 32-Jährige zu einer Haftstrafe von acht Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Dagegen hat Hakim B. Berufung eingelegt. Seit Dienstag wird darüber vor dem Landgericht verhandelt.

Sein Rechtsanwalt möchte vor allem erreichen, dass er auf freien Fuß gesetzt wird. Zwar ist Hakim B. in England als Intensivtäter bekannt, in Deutschland ist der 32-Jährige aber nicht vorbestraft. Darum würde er normalerweise entlassen, wenn er zwei Drittel seiner Strafe verbüßt hat. Das wäre am 7. April. Allerdings nur, wenn eine „günstige Sozialprognose“ besteht. Am Dienstag sagte der Marktverkäufer noch einmal, dass er den Koffer nicht gestohlen habe. Er sei stehen geblieben, nachdem eine arabische Familie ihr Gepäck eingeladen hatte.

Hakim B. schaute hinein und entdeckte jede Menge weißes Pulver: „Ich habe gedacht, das sind Drogen.“ Damit wollte er nichts zu tun haben und behauptete, den Koffer extra in die Nähe des Zolls gestellt zu haben, damit er schnell entdeckt werden konnte. Stattdessen wurde allerdings der Bombenalarm ausgelöst. Der 32-Jährige wurde einige Tage später in einem Hotel festgenommen und sitzt seitdem in Haft. Ob er entlassen wird, entscheidet die Richterin am nächsten Verhandlungstag. Der findet am 8. April statt.