Düsseldorf U81: Erster Bauabschnitt wird deutlich teurer – aber nicht für die Stadt Düsseldorf
Düsseldorf · Die Kosten für die U81 steigen um 26 Millionen Euro. Doch die Stadt Düsseldorf rechnet trotzdem damit, am Ende bei weitem preiswerter wegzukommen.
Die Kostensteigerung ist deftig – und wird der Stadt wohl dennoch überhaupt nicht weh tun. Dieses Kuriosum bezieht sich auf den ersten Bauabschnitt der neuen Stadtbahnline U81 vom Freiligrathplatz in Stockum bis zum Flughafen-Terminal. Dessen Bau hat zwar abgesehen von vorbereitenden Planungs- und Rodungsarbeiten noch gar nicht begonnen, dennoch legt Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke schon nächste Woche sowohl dem Finanz-, als auch dem Verkehrsausschuss eine Änderung des vor 15 Monaten gefällten Bau- und Finanzierungsbeschlusses vor. Wichtigster Punkt: Die Baukosten steigen von 230 auf 256 Millionen Euro.
Doch die Stadt rechnet trotzdem damit, am Ende bei weitem preiswerter wegzukommen. Denn die Zuschüsse von Bund und Land sollen sich deutlich erhöhen: von 129,5 auf 180,4 Millionen Euro. Dementsprechend sänke der von der Stadt zu investierende Eigenanteil von 60, 8 auf nur noch 32,6 Millionen Euro. Unterm Strich eine Ersparnis von mehr als 28 Millionen Euro.
Aber der Reihe nach, zunächst zu den – wieder einmal von Anfang an – steigenden Kosten. Zuschke beteuert, die ursprünglichen Kostenermittlungen basierten durchweg auf einer „ingenieurtechnisch fundierten Entwurfsplanung“. Nicht vorhersehbar sei dann aber die bundesweit derzeit so starke Nachfrage bei Tiefbau- und Ingenieurbauleistungen für den Ausbau (oder die Sanierung) der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur gewesen. Aus der resultierten eine hohe Auslastung des zudem noch engen Anbietermarktes für geeignete Spezialbaufirmen; und daraus wiederum ein starker Anstieg der Preise für die entsprechenden Tiefbau- und Ingenieurbauleistungen. Ein wenig abgemildert wird die Kostenexplosion am Bau dadurch, dass die Stadt laut der Vorlage den Flughafen nicht wie erst gedacht mit 13, sondern nur mit vier Millionen Euro für die Nutzung von Airportflächen (u.a. Parkplätze) entschädigen muss. Ansonsten hofft die Stadt, dass die in den nächsten Jahren sicher folgenden weiteren Kostensprünge nicht mehr so groß sind, denn inzwischen seien 75 Prozent der Ausschreibungen gelaufen und fest eingepreist. Ergo kann es nur noch bei einem Viertel der offenen Arbeiten eine böse Überraschung geben, laut Zuschke handelt es sich dabei im Wesentlichen um die Einzelgewerke des architektonischen und betriebstechnischen Ausbaus.
Und warum glaubt die Stadt, so viel mehr vom „Zuwendungsgeber“ erstattet zu bekommen? Weil die jüngste Novellierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes vorsieht, dass der Fördersatz von 90 auf 95 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten steigt. Zudem erhöht sich die Planungskostenpauschale von drei auf zehn Prozent. Allerdings wird das alles noch vom Zuschussgeber geprüft. Möglicherweise erkennt der nicht alle Mehrkosten der Stadt an, Zuschke beziffert die potenzielle Abweichung auf bis zu 20 Prozent des Eigenanteils. Der könnte dann auf höchstens 39 Millionen Euro ansteigen.