Kraftakt über 81 Kilometer
Dioni Gorla vom ART meistert beim „Zugspitz Ultra Trail“ auch noch 4000 Höhenmeter.
Normalerweise ist Dioni Gorla eine typische Flachland-Läuferin. Wenn überhaupt, muss die 21-Jährige in ihrer rheinischen Heimat mal ein „Hügelchen“ von 130 Meter Höhe hinauflaufen. Nun wagte sich Gorla nicht nur auf eine Strecke mit stolzen 81,1 Kilometern, sie hatte dabei auch mehr als 4000 Meter Höhenunterschied rund um die Zugspitze zu meistern. Natürlich wollte die ART-Langstrecklerin mit griechischen Wurzeln ihrem erfolgreichen Freund, Düsseldorfs Dauerläufer Nikki Johnstone, in nichts nachstehen. Und das schaffte sie auch. Gorla wurde beim „Ultra-Trail“ in Murnau Dritte. 13 Stunden und 35 Minuten war sie dafür unterwegs.
Nikki Johnstone beobachtete das Rennen aus der Ferne über eine App und war erleichtert, dass seine Freundin alles schadlos überstand, bevor er sich selbst auf die Zehn-Kilometer-Strecke beim Duisburger Malteser-Lauf machte, den er in 31:20 Minuten gewann (die WZ berichtete).
Dioni Gorla sah während des Rennens eher aus wie eine flotte Wanderin, doch das täuscht. Der Zugspitz-Trail ist ein knallharter und ernster Wettkampf mit rund 2500 Teilnehmern, die auf der langen Strecke mit sich und der Natur stundenlang völlig allein sind. Die Siegerin bei den Frauen schaffte die 81,1 Kilomeer in 11.45 Stunden, Gorla lag hinter der Zweiten um 24 Minuten zurück und war nach dem ungemein harten Rennen glücklich: „Diesen Tag werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Mein erster richtiger Ultra mit 81,1 Kilometern und dazu der dritte Platz in der Frauen-Wertung. Ein Traum ist wahr geworden“, lauteten ihre begeisterten Worte.
Beim Düsseldorf-Marathon Ende April hatte die 21-Jährige die 42,2 Kilometer in 2.56 Stunden geschafft und ihre Bestzeit damit um mehr als 40 Minuten gesteigert. Vor drei Wochen hatte sie „zur Vorbereitung auf die Zugspitze“ bei 30 Grad Hitze den Essener Marathon in 3.00 Stunden gewonnen.
Nicht nur deswegen haben sich in Nikki Johnstone und Dioni Gorla anscheinend die Richtigen gefunden. Seit dem Himmelgeister Halb-Marathon vor zwei Jahren sind die beiden vom ART zusammen. Und gehören zu den fleißigsten und erfolgreichsten Dauerläufern der Region.