Krankmeldung auf Facebook: „Ab zum Arzt und dann Koffer packen“

18-jährige angehende Friseurin feierte krank und schickte Facebook-Grüße aus Mallorca.

Düsseldorf. Auf Facebook-Freunde ist nicht immer Verlass. Diese bittere Erfahrung musste die angehende Friseurin Sabine K. machten. „Ab zum Arzt und dann Koffer packen“, ließ die 18-Jährige ihre Freunde in dem Computer-Netzwerk wissen. Auch über das neue Tattoo aus Mallorca informierte sie sofort und stellte noch einige Fotos aus der Hafen-Disco 3001 ins Netz, auf denen die junge Frau in bester Party-Laune zu sehen war.

Einer der Facebook-Freunde informierte ihren Arbeitgeber darüber, dass Sabine K. es sich offenbar gut gehen ließ. Dem verging umgehend die gute Laune. Denn die 18-Jährige hatte sich bereits Wochen vorher krankschreiben lassen. Der 48-Jährige schickte ihr die fristlose Kündigung. Dagegen hatte Sabine K. Einspruch eingelegt. Darum traf man sich am Donnerstag vor dem Düsseldorfer Arbeitsgericht.

Allerdings war das Verhältnis der 18-Jährigen zu ihrem Arbeitgeber schon vorher zerrüttet. Sabine K. hatte im August vergangenen Jahres die Ausbildung begonnen und fühlte sich in dem Betrieb gemobbt. Zum 31. Mai hatte sie gekündigt.

Krank geschrieben hatte sie der Arzt am 18. April wegen einer schweren Neurodermitis, die durch psychosomatische Störungen verursacht worden sei. Die wiederum seien auf die Probleme am Arbeitsplatz zurückzuführen. Der Arzt habe den Urlaub ausdrücklich befürwortet, weil er zum Genesungsprozess beitrage.

355 Euro Gehalt für den Mai und Urlaubsgeld forderte die 18-Jährige. Weil das Arbeitsverhältnis ohnehin nur noch wenige Tage gedauert hätte, einigte man sich auf einen Vergleich: Sabine K. bekommt noch 150 Euro.