Asmodi Bizarr: Gothic-Rocker kehren wieder auf die Bühne zurück
Über 20 Jahre nach ihrem Ende spielt die Düsseldorfer Kultband Asmodi Bizarr im Altstadt-Club „The Tube“.
Düsseldorf. Als Andy Wahl und Monique Maasen ihre Band Asmodi Bizarr 1980 im legendären Ratinger Hof gründeten, war die Musik, die sie machten, in Deutschland noch etwas völlig Neues. Punk war weitgehend schon wieder vorbei und aus England kamen neue aufregende Bands wie Bauhaus, Siouxsie and the Banshees oder Sisters of Mercy. Düster, basslastig und geheimnisvoll.
Die erste Veröffentlichung hatten Asmodi Bizarr 1983 auf dem Sampler „Pesthauch des Dschungels“ unter anderem mit Die Ulkigen Pulkigen aka Die Ärzte und Family 5. Das erste Album „Sunsierra“ erschien 1985 und führte die Band auf zahlreiche internationale Festivals, wo sich Asmodi Bizarr mit Bands wie Sex Gang Children, The Cult oder Fields of Nephilim die Bühne teilten. 1988 begleiteten sie die Toten Hosen auf der „Ein kleines bisschen Horrorshow“-Tour durch die Republik.
Bis heute zählen sie zu den Wegbereitern des Dark Wave und Gothic-Rock in Deutschland und ihre Alben sind trotz der Band-Auflösung 1992 heiß begehrte Sammlerstücke. „Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich sehe, was da im Internet für Preise geboten werden. Vielleicht hätte ich doch ein paar Platten mehr aufheben sollen“, sagt Wahl.
Nach diversen Umbesetzungen und der schließlich endgültigen Auflösung 1992, widmeten sich die Bandmitglieder anderen musikalischen Projekten und fanden sich nur zu ausgewählten Konzerten noch einmal zusammen. So wie 2010 zum 25-jährigen Jubiläum des Haus der Jugend an der Lacombletstraße, dem Ort ihres ersten Konzerts.
Umso größer war das Erstaunen, als Gitarrist Steffen Jahnke eine Einladung zu Deutschlands größtem Wave-Gotik-Treffen vom 6. bis 9. Juni in Leipzig ins Haus flatterte.
Das Festival ist so etwas wie ein Familientreffen der Gothic-Szene und zieht jedes Jahr am Pfingstwochenende über 20 000 Fans der schwarzen Szene in die Stadt. „Nach kurzer Überlegung und Abstimmung der unterschiedlichen Terminkalender, war klar: Wir machen das“, sagt Bassist Andy Wahl. Zunächst einmal hieß es aber, die alten Aufnahmen, Texte und Arrangements wieder auszukramen und einzustudieren. „Manche Songs haben wir ja über 20 Jahre nicht mehr geprobt.“
Um für die große Bühne in Leipzig schon einmal ordentlich warmgespielt zu sein, geben Asmodi Bizarr morgen Abend dem Düsseldorfer Publikum ein kleines, kuscheliges Club-Konzert um 20 Uhr im „The Tube“ an der Kurze Straße 9.
Die Besetzung ist die der letzten Bandjahre: Michael Wachert und Steffen Jahnke an den Gitarren, Matej Havranek am Schlagzeug, Andy Wahl am Bass und mit Monique Maasen (Beatlesons, Skuyela) eine der nach wie vor besten Sängerinnen Düsseldorfs am Mikrofon. Karten gibt es im Vorverkauf bei Hitsville Recordstore, Wallstraße 21, Telefon 32 88 44.Internet: www.hitsville.de