„Asphalt“ füllt das Sommerloch

Das Festival bietet vom 8. bis zum 17. August Kultur an ungewöhnlichen Orten in der Stadt.

„Asphalt“ füllt das Sommerloch
Foto: Willi Filz

Düsseldorf. Es ist wieder Asphalt-Festival-Zeit. Das Sommerloch-Kulturprojekt startet am 8. August mit 33 Veranstaltungen in seine dritte Auflage. Schirmherr ist in diesem Jahr Regisseur Sönke Wortmann, der mit seinem Stück „Frau Müller muss weg“ im Vorjahr selbst einen Beitrag zum Festival geliefert hat: „Ich bin begeistert von der Qualität der Produktionen, von der Idee, das Festival in den Sommerferien zu machen, und von den ungewöhnlichen Orten, an denen es spielt“, sagt Wortmann gestern bei der Programmpräsentation.

„Asphalt“ füllt das Sommerloch
Foto: Judith Michaelis

„Unsere Spielorte haben alle Charme, manche auch erst auf den zweiten Blick“, sagt der Chef des Jungen Schauspielhauses, Christof Seeger-Zurmühlen, der zusammen mit Bojan Vuletic das Festival leitet. Das Weltkunstzimmer in der alten Backfabrik an der Ronsdorfer Straße gehört genauso zu den Spielorten wie die Alten Farbwerke in der Nachbarschaft, das Central am Hauptbahnhof und das Gap 15, wo es im 23. Stock erstmals bei „Asphalt liest!“ (10. August) die Hinwendung zur Literatur geben wird.

„Asphalt“ füllt das Sommerloch
Foto: Eppinger

Das Düsseldorfer Autorenkollektiv Sonny Wenzel & Freunde liest aus Texten, die eigens für das Festival entstanden sind. Begleitet werden sie von einem New Yorker Streichquartett.

Ein musikalischer Gast ist beispielsweise Mariana Sadovska, Gewinnerin des deutschen Weltmusikpreises (8. August). Aus Köln kommen die Chupacabras (15. August), die HipHop, Son, Salsa und Reggae zu ihrem eigenen Chupa-Stil vereinen. Ein Heimspiel hat der Singer-Songwriter Honig, der die Songs seines neuen Albums vorab präsentieren wird (16. August).

Bunt wird es im Stück „Preparatio Mortis“ des belgischen Choreografen Jan Fabre mit 5000 blühende Schnittblumen und 150 lebendigen Schmetterlingen. Eine Solotänzerin stellt den Tod dar (8. August). Um einen römischen Kaiser im Nadelstreifenanzug, den seine Gedanken über die Welt in den Wahnsinn treiben, geht es in Camus Stück „Caligula“, das das Theater Rottstraße 5 aus Bochum auf die Bühne bringt (10. August).

Der größte Dichter der Deutschen darf bei „Faust - ohne Worte“ schweigen. Dafür erobern Pantomime, Tänzer, Clowns, Schauspieler und Sänger des Theaterzirkus Dresden die Blicke des Publikums (13. August). Kleists’ Novelle vom Pferdehändler Kohlhaas verwandelt das belgische Agora-Theater in ein musikalisches und burleskes Schauerspiel über Macht, Willkür und Widerstand (17. August).

„Collateral Damage“ ist eine Gemeinschaftsarbeit dreier Düsseldorfer Choreographen und Tänzer, die am 11. August uraufgeführt wird. Für den Bereich bildende Kunst steht die Audioinstallation Tree #2612 des Sounddesigners Raoul Brand, der zwei Wochen lang die Geräusche eines Kastanienbaums vor, während und nach dessen Abholzung aufgenommen hat. Aus berühmten Fotografien wie dem Victory-Zeichen des Bankers Josef Ackermann ahmen Hofmann&Lindholm in ihren Videoinstallationen Szenen nach, die unter dem Titel „Serie Deutschland — Etappe Düsseldorf“ präsentiert werden.