Düsseldorf Auf der Bühne ist sie eine Primadonna
Die spanische Sopranistin Ainhoa Arteta gibt ihr Düsseldorf-Debüt als „Tosca“.
Düsseldorf. Die dramatischen Primadonnen-Schicksale in Puccini und Verdi-Opern sind die Spezialität von Ainhoa Arteta. Die gebürtige Spanierin (aus dem Baskenland) gastiert damit auf den großen Bühnen der Welt, gehört seit zwölf Jahren zu den Puccini-Divas der New Yorker Metropolitan Opera, wo sie einst als Mimi in „La Bohème“ debütierte.
Als Floria „Tosca“ stand die 51-jährige Sopranistin mit wunderbar strahlenden Höhen und gediegenen Stimmfarben nur selten auf den Brettern - wurde aber jetzt in dieser Bravourrolle in der Rheinoper stürmisch bejubelt, vermutlich auch am Samstag wieder. Bei ihrem Düsseldorf-Debüt sprach die WZ mit Senora Arteta.
Ihr erster Auftritt in der New Yorker Met war die Mimi. Nun debütieren Sie als „Tosca“ in Düsseldorf. Was bedeutet Puccini für Sie?
Ainhoa Arteta: An der Met habe ich mir die Rolle nicht ausgesucht. Ich war damals jung, man bot mir die Partie an. Eigentlich wollte ich meine Karriere mit Mozart-Opern beginnen, da ich damals eine leichtere Stimme hat. Doch wenn die Met fragt, singt man einfach. Und so begann ich als Puccini-Heldin.
Wie sind Sie damit umgegangen?
Arteta: Meine Stimme ist hineingewachen, sie ist reifer und größer geworden. Ich habe jedoch stets darauf geachtet, dass meine Stimme immer etwas mehr hergibt (mehr Höhe, mehr Kraft) als die Partie erfordert.
Und Tosca?
Arteta: Das war für mich die größte Überraschung. Ich dachte früher, dass ich diese wunderbare Rolle niemals werde singen können. Tosca ist eine starke Frau, Künstlerin und Sängerin, die von Stimmbändern und der physischen Kraft alles fordert. Doch es hat geklappt.
Als Spanierin gastieren Sie in italienischen und spanischen Partien auf den Bühnen der Welt.
Arteta: Ja, nach 10 Jahren New Yorker Met habe ich in Spanien viele Recitals gegeben. In Deutschland und Österreich war ich selten. Nach vielen Jahren komme ich jetzt wieder zurück. Düsseldorf ist für mich eine Art zweites Deutschland-Debüt.
Sie haben auch ein Pop-Album herausgebracht. Geht das parallel - Oper und Pop?
Arteta: Das hat sich ergeben, nach dem Tod meiner Mutter. Ich wollte Ihren Lieblingssong „La Vida“ aufnehmen. Bei diesem Rocksong merkte ich, dass das mit meiner Stimme geht.
Sind Sie eine Primadonna?
Arteta: Ja, voll und ganz, aber erst, wenn ich die Bühne betrete. Das erwartet nicht nur das Publikum, sondern ich muss all’ das geben, was der Komponist mit der Rolle wollte. Aber im Theater bin ich eine Kollegin von vielen. Und zu Hause bin ich ganz die Mama. Da mein Mann Springreiter ist, leben wir auf dem Land und sind umgeben von Pferden. Da ist für Puccini-Heldinnen wenig Platz.