Bläserwettbewerb spielt in der ersten Liga
Der Aeolus-Wettbewerb der Robert-Schumann-Hochschule gehört ab sofort zu den 100 besten Awards der Welt.
Düsseldorf. Internationale Musikwettbewerbe gibt es tausende auf der Welt. Doch nur etwa 100 sind Mitglied in der World Federation of International Music Competitions (WFIMC), die ihren Hauptsitz in Genf hat. In diesen exklusiven Kreis wurde nun der Aeolus-Bläserwettbewerb der Robert-Schumann-Hochschule aufgenommen. Damit rückt die Stadt an die Seite prominenter Austragungszentren wie Warschau (Chopin-Festival), Moskau (Tschaikowsky-Wettbewerb) und Brüssel (Reine Elisabeth).
Zu verdanken ist dieser Renommee-Gewinn vor allem Musikmäzen Sieghardt Rometsch, dessen Stiftung den Aeolus-Wettbewerb ins Leben rief und maßgeblich unterstützt. Rometsch war es auch, der am Genfer See vorstellig wurde, um das strenge Gremium von der künstlerischen Bedeutung des Bläserwettbewerbs zu überzeugen.
„Ein Wettbewerb steht und fällt mit der Jury“, sagt Sieghardt Rometsch. Es komme darauf an, welchen musikalischen Rang jemand habe, der einem jungen Instrumentalisten überragendes Können attestiere. Auch die WFIMC stelle hohe Anforderungen an das Juroren-Team.
„Die Jury muss aus mindestens sieben namhaften Mitgliedern bestehen. Wir haben acht“, so Rometsch. Außerdem soll mehr als die Hälfte der Juroren eine ausländische Nationalität besitzen bzw. den Hauptwohnsitz im Ausland haben. All diese Kriterien erfülle der Aeolus-Wettbewerb.
Mit einem Wettbewerb für verschiedene Bläser habe man in Düsseldorf außerdem eine Marktlücke besetzt. „Ein Tubist würde niemals einen Sieg erringen, haben mir sehr namhafte Musiker anfangs bescheinigt“, erzählt Rometsch. Sie meinten, gegen eine strahlende Trompete könnte eine dunklere Tuba als Soloinstrument nicht bestehen. „Und dann hat bei uns der Tubist Preise abgeräumt, den der Jury, und — was besonders erstaunlich ist — den Publikumspreis!“
Zur international zusammengesetzten Jury gehören in diesem Jahr gehört unter anderem der Dirigent Daniel Raiskin, Generalmusikdirektor der Artur-Rubinstein-Philharmonie in Lodz, Philippe Bernold, Professor für Flöte am Pariser Konservatorium, und Klarinettist Harri Mäki, Professor an der Sibelius-Akademie Helsinki.
Am 25. September, 11 Uhr, wird im Rahmen eines großen Finales mit den Düsseldorfer Symphonikern unter den Besten der Sieger ermittelt. „Wir haben die Ansprüche sehr hoch geschraubt“, betont Rometsch. „Denn wer bei uns gewinnt, muss von Konzertveranstaltern blind gebucht werden können.“