Festival „Im Osten viel Neues“: Die Zeiten nach dem Umbruch
„Im Osten viel Neues“ präsentiert Kunst, Literatur und Musik aus Ländern östlich von Polen.
Düsseldorf. Sie verstehen sich als Brückenbauer. Nicht nur zwischen polnischer und deutscher Kultur wollen die Mitarbeiterinnen des Polnischen Instituts Düsseldorf Begegnungen ermöglichen. Diesmal sind es die Länder Armenien, Moldawien, Belarus (Weißrussland) und die Ukraine, die sie in Kunst, Literatur und Musik in Szene setzen.
Das Festival „Im Osten viel Neues“ zeigt ab Dienstag (7.6.), 19.30 Uhr, in der Galerie des Instituts die Kunstausstellung „J // K // M // W“. Diese Buchstaben stehen für die Hauptstädte Jerewan, Kischinau, Minsk und Warschau. Was der polnische Kurator Marcin Golebiewski ausgewählt hat, spiegelt die Auseinandersetzung mit einer Zeit nach dem politischen und gesellschaftlichen Umbruch.
So gestaltet beispielsweise Sergey Shabohin aus Minsk eigens einen Raum des Instituts. „Ich habe keine Angst mehr“, schreibt er mit dicken Pinselstrichen an die Wand. Den Einzug moderner Kunst fordert Ghenadie Popescu aus Moldawien, in dem er eine Mamalyga, eine überdimensionierte Polenta-Schnitte, in Richtung Grenze zieht. Dieses National-Gericht verbindet von Stadt zu Stadt die Menschen. Zu sehen ist die Performance in Düsseldorf bis 29. Juli.
Um Literatur geht es am Donnerstag, 9. Juni, um 20 Uhr im Zakk an der Fichtenstraße. Auf dem Podium stellen mit Sylwia Chutnik aus Polen, Alhierd Bacharevic aus Belarus und Ostap Slywynski aus der Ukraine prominente Autoren nicht nur ihre eigenen, auch in Deutschland erschienenen Werke vor. Sie diskutieren auch darüber, welche gesellschaftlichen Entwicklungen Einzug in die Literatur nehmen.
Der ukrainische Kultautor Serhij Zhadan tritt zusammen mit einer Ska-Band als „Sobaky v kosmosi“ (Hunde im Weltall) am Samstag, 11. Juni, um 20 Uhr im Zakk auf. Unter dem Titel „Sportclub der Armee“ performt Zhadan auf Deutsch, Russisch und Englisch seine Texte zur Musik. Darin geht es um Probleme der Jugendlichen, um Arbeitslosigkeit, Rassismus und die Reprivatisierung der Wirtschaft.