Die Begleiterin von Poesie und Stimmung
Ulla von Brandenburg spielt in ihrer Kunst mit der Assoziationskraft des Betrachters.
Düsseldorf. Ulla von Brandenburg sieht in der Kunst ein Pingpong-Spiel. Was sie auch immer anstößt, es rollt, setzt Dinge in Bewegung und lebt von Assoziationen. Im Kunstverein am Grabbeplatz erhält die Hamburgerin ihre erste Einzelausstellung.
Es geht merkwürdig zu in diesem Schloss, und doch scheint alles ganz selbstverständlich. Ein Mensch bedeckt sich beim Schlaf mit einem dünnen Tuch, das sich hebt und senkt, als werde es beatmet. Später wird es leblos auf dem Boden liegen. In einer anderen Szene schauen Zuschauer einem Aufgebahrten zu, als stamme die Szene aus Strindbergs Drama "Der Vater". Im Stück machen die Frauen bekanntlich den Vater verrückt, so dass er einen Herzinfarkt erleidet und stirbt.
Das Entfernte und Entrückte, die alterslose Jugend, die Bewegung und die eingefrorene Pose kehren auch in ihrer Installation wieder. Da liegen acht Hosen, acht Westen und acht Krawatten auf dem Boden, als seien sie zum Kreis vereint und verknüpft. Dazu gibt es an den Wänden vier Porträts auf Schnittmuster-Papier. An einer anderen Wand lehnen die Spazierstöcke aus dem Film.
Der Hauptteil der Ausstellung enthält herunterhängende Stoffe, die jeweils dreiseitige Räume andeuten, in denen man Platz nehmen kann. Die Farben der Stoffe erinnern an die jüngste Palermo-Ausstellung in diesem Haus, aber auch an die Farben des Lüscher Tests. Dieser farb-psychologische Test gibt angeblich Aufschluss über die Lebenszeiten eines Menschen.