Mathias Haus: Keine Musik für nebenbei
Interview: Der Künstler Mathias Haus sprach mit der WZ über seine Düsseldorf-Konzerte, Klang-Philosophien und Bar-Jazz.
Herr Haus, Sie haben mit dem "Project Reunion" noch einmal mit ihrem 2004 aufgelösten Quartett ein Konzert gegeben: Was war das Besondere an dem Ensemble?
Haus: Das war um die Jahrtausendwende eine ganz besondere Konstellation von Musikern. Wir waren eine Band, der es gelang, authentischen Rock mit der Lyrik des Modern Jazz miteinander zu verbinden.
In Ihrem zweiten Konzert, das im März stattfindet, wollen Sie ja ein zweites Mal Bezug auf Vergangenes nehmen.
Haus: Ja, das wird eine Werkschau mit einigen Stücken aus den Jahren 1985 bis 1988. Damals habe ich in Boston bei Gary Burton studiert, und meine Kommilitonen Jim Black und Donny Mc Caslin spielten in meiner Band.
Wie würden Sie Ihre Klang-Philosophie beschreiben?
Haus: Ich mag kraftvolle, lyrische und offensive Musik, bei der emotional etwas passiert. Das sind Klänge, die auch Anforderungen an den Hörer stellen.
Müssen also die Besucher Ihrer Konzerte musikalisch vorgebildet sein?
Haus: Ich denke, meine Musik versperrt nicht den Weg. Wer zuhören und sich emotional fallenlassen will, findet auch den Zugang.
Jazz läuft ja auch manchmal in Bars als Hintergrundmusik, wohl nicht Ihre Welt, oder?
Haus: Jedenfalls ist es nicht das, was ich in Konzerten darbiete. Meine Musik soll ja den Zuhörer bewegen und emotional teilhaben lassen. Nebenbei-Musik führt zu keinen wirklichen Inspirationen.
Was steht so alles bei Mathias Haus im CD-Regal?
Vita Mathias Haus, geboren 1963 in Essen, studierte klassisches Schlagwerk in Düsseldorf sowie Vibraphon bei Gary Burton am Berklee College of Music in Boston, dort auch Jazzkomposition bei Hal Crook, Herb Pomeroy und John LaPorta. Als Vibraphonist gab er zahlreiche Konzerte im In- und Ausland, unter anderem beim Montreux Jazz Festival. Er ist Dozent an der Musikhochschule Köln, Abteilung Wuppertal sowie Schlagwerklehrer an den Musikschulen Düsseldorf und Bergisch Gladbach.
Auftritte Ein Konzert namens "Project Reunion", bei dem er mit früheren musikalischen Weggefährten ein einmaliges Revival feierte, war im Januar der Auftakt einer dreiteiligen Konzertreihe im Steinway-Haus Heinersdorff an der Kronprinzenstraße. Fortsetzung ist am 10. März, 19.30 Uhr, mit einer weiteren Rückblende: "The Boston Years 85-88". Beim Abschlusskonzert am 28. April, 19.30 Uhr, erklingt Musik für Vibraphon und Klavier. Karten gibt es an der Abendkasse sowie unter Telefon 0211/32 91 91.