Die Paten für El Greco
Fans des Malers gewinnen Freunde auf den Internetseiten für ihr Lieblingsbild am Ehrenhof. Der Besuch stieg auf 85 000 Gäste.
Düsseldorf. Zwölf Bildpaten schwören auf El Greco, nicht in der Schau am Ehrenhof, sondern im Internet. Sie schreiben Hunderte Posts und Tweets auf Plattformen wie Facebook, Twitter, eigenen Homepages oder Blogs. Außerdem hat ihnen das Museum Kunstpalast eigene Webseiten eingerichtet, in denen sie unter dem Motto „lass dich kunstbegeistern“ für ihr Lieblingsbild schwärmen.
Robert Almer, Torwart von Fortuna, gehört ebenso dazu wie TV-Moderatorin Mike Litt oder Natalia Fedossenko vom Presseamt. Sie tragen zu jenen 85 000 Gästen bei, die bis Dienstag bei El Greco gezählt wurden. Bei einem Treffen im Kunstpalast sprachen wir mit den drei erfolgreichsten Paten.
Wie Profis gehen Tim Preiswerk (30, Student) und Ute Schönrock (30, Beamtin Deutsche Bundesbank) vor. Sie nennen sich „junge Kunstfans des Museums“ und favorisieren das Frühwerk „Heiliger Lukas malt eine Ikone der Jungfrau mit Kind“.
Sie gründeten eine eigene Facebook-Gruppe, schreiben pausenlos kleine Texte, begeistern Freunde und Fremde und haben weit über 700 Klicks. Tim ist dem Museum auch auf andere Weise verbunden: Er schreibt seine Diplomarbeit in Bochum über die „Public Private Partnerschaft“ zwischen der Stadt und Eon.
Catherine Yannidakis-Hahne (62) registrierte bis Montag über 600 Klicks. Die Gymnasiallehrerin am Leibniz-Gymnasium unterrichtet Griechisch und Geschichte im bilingualen Zweig und ist zugleich Vorsitzende der Deutsch-Griechischen Gesellschaft.
Sie liebt und lebt El Greco, wenn sie erklärt: „Ich komme selbst aus Kreta, wie er, und kenne sein Dorf. Ich spreche viele junge Leute in meiner Schule an und gewinne sie für den Maler. Aber ich schreibe auch vielen Hellenen-Freunden unter den Erwachsenen. Ich mache sogar selbst Führungen.“
Dritte im Bunde ist Constanze Zawadzky (25) mit knapp 300 Facebook-Eintragungen. Sie studiert in Köln und Düsseldorf Kunstmanagement und möchte selbst Ausstellungen organisieren. Sie spricht ihre Kommilitonen an, die sich wundern, dass sie die Mater dolorosa gewählt hat, wo sie doch gar nicht religiös ist. Gerade deshalb kommt sie mit ihnen ins Gespräch.