Düsseldorf Dieter Blum fotografiert einsame Cowboys und die Berliner Philharmoniker
Eine Auswahl der Werke des Fotografen ist bis zum 6. Oktober in der Lumas-Galerie an der Grünstraße zu sehen.
Düsseldorf. Dieter Blum macht mit acht Jahren seine ersten Fotos. Wie ein „Getriebener“ sei er seit damals mit der Kamera auf die Welt losgegangen. Ein kleine Auswahl seiner Werke ist bis zum 6. Oktober in der Lumas-Galerie an der Grünstraße zu sehen.
Blum (79), der aus Esslingen stammt und in Düsseldorf lebt, reist mit 13 nach Paris, mit 15 porträtiert er Künstler. Als ihn in den 1990er Jahren ein Genussmittelkonzern für eine Werbekampagne engagiert, hat er die Aufträge, die das Handwerk eines Fotografen veredeln, längst erledigt. Anfang der 80er-Jahre guckt Herbert von Karajan Blum für einen Bildband über die Berliner Philharmoniker aus. Zu diesem Zeitpunkt sind Blums Aufnahmen etwa von Ray Charles und Romy Schneider berühmt. Blum reist mit den Philharmonikern nach Tokio und fotografiert zehn Musiker beim Üben im Hotelzimmer.
Für die Aufnahme (oben, Hotel Okura) hat sich der Fotograf nach minutiöser Vorbereitung auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Hotels postiert. Trotzdem muss sein Kollege Emanuel Eckardt noch mal rasch ins Hotel, bevor Blum den Auslöser drückt: Soloklarinettist Karl Leisner (oberstes Fenster) steht nicht im Licht. Eckardt ist mit dem Auftrag nicht glücklich — Leisner spielte schließlich gerade Mozert. Alles richtig macht die damals 19 Jahre alte Anne-Sophie Mutter (zweite Reihe von unten, zweites Fenster von links).