Düsseldorfer Bands verfremden Chansons
Kreidler und Punk d’ Royal nehmen an der Aktion teil.
Düsseldorf. Jacob Wren hat fast zwanzig Jahre lang Lieder geschrieben. Die Kompositionen sind im Stil der Chansons von Brecht und Weill gehalten und behandeln das Zeitgeschehen. Nur — gehört hat sie bis heute kaum jemand, denn Wren ist auf jeden Fall ein Theatermann, vielleicht auch ein Schreiber, keinesfalls jedoch hält er sich für einen Musiker. Solchen will er jetzt aber seine Werke zur Verfügung stellen, weswegen der kanadische Künstler auf Einladung des FFT (Forum Freies Theater) zurzeit Düsseldorfer Bands mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ abklappert.
Wren stellt den Musikern seine Songs zur Verfügung und sie können damit anstellen was sie wollen. „Ein Grundgerüst meiner Komposition sollte allerdings erkennbar bleiben“, sagt Wren. Im Juni werden die Ergebnisse im FFT bei einem Konzert vorgestellt.
Erste Bands haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Allen voran Kreidler, die, wie Andreas Reihse sagt, „auf jeden Fall mehrere Lieder bearbeiten“ wollen. Punk d’Royal sind ebenfalls dabei, Stabil Elite hat Wren bislang bloß im Visier, hofft aber auf ein Ja.
„Mich interessiert, wie sich die einmal geschriebene Musik in einen neuen Kontext einfügt“, erklärt Wren, der das Projekt auch in anderen Ländern, etwa Schweden, verwirklichen wird.
Zum Auftakt am Sonntag spielt Wren alle seine Lieder nonstop im Salon des Amateurs. Ob er stimmlich durchhält, weiß er noch nicht. Los geht es um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Voraussichtliches Ende: 20 Uhr.