Dynamischer „Paulus“ in der Johanneskirche
Felix Mendelssohn Bartholdy ist der einzige Komponist von Rang, der aus dem biblischen Stoff der Bekehrung des Saulus zum Paulus ein Oratorium formte.
Düsseldorf. Die Bekehrung des Saulus zum Paulus durch eine Begegnung mit dem Geist Christi in Damaskus gehört zu den schillernden Momenten des Neuen Testaments. Felix Mendelssohn Bartholdy ist der einzige Komponist von Rang, der aus dem biblischen Stoff ein Oratorium formte. Kantor Karlfried Haas mit seiner Kantorei und dem Orchester an Matthäi gastierten nun mit dem Werk in der Johanneskirche. Im Quartett der Gesangssolisten befand sich auch Rheinopern-Star Alexandra von der Weth. Die Sopranistin überwand vor einiger Zeit eine langwierige Stimmkrise. In der Johanneskirche überzeugten nun ihr goldenes Timbre und wunderbar weiche, abgerundete Höhen. Auch durch eloquente Textausdeutung zeichnete sich die Opernsängerin aus. Trotz sehr respektabler Leistungen fielen die drei anderen Sänger, Gudrun Pelker (Mezzo), Markus Brutscher (Tenor) und Stefan Heidemann (Bass), ein wenig ab. Aber von der Weths Stimme ist nun einmal weit und breit eine Klasse für sich.
Chor und Orchester fanden unter der Leitung von Karlfried Haas zu einem klangvollen und dynamischen Miteinander. Haas setzte auf Kraft und Monumentalität, was an den chorischen Kulminationspunkten eindrucksvolle Effekte erzielte. Allerdings trübte sich in einigen Chorpassagen die Intonation. Insgesamt aber eine bewegende Aufführung.