"Evita": Straßenmädchen und Diva

Premiere für „Evita“ im Capitol Theater — eine gute Mischung aus Glanz und Pathos.

Düsseldorf. Evita — das ist die tragische Geschichte einer erfolgreichen jungen Frau, die durch die Heirat mit dem Staatsmann Juan Perón zur First Lady von Argentinien wird und dann jung mit 33 Jahren an Krebs stirbt.

Schon Mitte der 70er Jahre waren Andrew Lloyd Webber und Tim Rice von diesem Stoff fasziniert und 1978 wurde das Musical über Eva Perón uraufgeführt. Seitdem begeistert das Stück weltweit. Bis zum 3. April gastiert das vielfach prämierte Meisterwerk nun im Capitol Theater Düsseldorf. Am Mittwochabend war Premiere.

Strahlende Schönheit, stilvolle Erscheinung und schillerndes Charisma — Hauptdarstellerin Abigail Jaye schlüpft eindrucksvoll in die Rolle der Perón und beweist Wandlungsfähigkeit, um Evita als Hure und Heilige, als Straßenmädchen und Diva zu verkörpern.

Ihre klare und ausdrucksstarke Stimme berührt besonders bei dem berühmten Lied „Don´t cry for me Argentina“ nicht nur Earl Carpenter als Ehemann Juan Perón, sondern das ganze Publikum. Ihre flammenden Reden ans Volk gehen ans Herz, die Sterbeszene ist ein berührender Moment.

In der leidenschaftlich erzählten Geschichte über das Leben der Eva Perón spielt neben den Protagonisten Evita und Juan Perón der revolutionäre Student Che nach dem Vorbild des Argentiniers Che Guevara. Als Gegenspieler kommentiert er den unheimlichen Werdegang der ambitionierten 15-jährigen Evita bis zu ihrem pompös zelebrierten Staatsbegräbnis in einer bildgewaltigen Rückblende — mal mit wohlmeinender Anteilnahme, mal mit zynischer Kritik.

Unter der Regie von Bob Tomson und Bill Kenwright präsentieren Stars aus dem Londoner West End das Musical in Düsseldorf — ein spielfreudiges Ensemble, das ebenso gut singen, wie tanzen kann. Die Band im Graben unter der Leitung von David Steadman liefert dazu mitreißend emotionale Klänge. Evita ist eine gelungene Mischung aus Glanz, Romantik und Pathos.