Filmmuseum: Auf der Blutspur Graf Draculas
Die neue Ausstellung im Filmmuseum folgt den „Fürsten der Finsternis“ über 100 Jahre hinweg.
Düsseldorf. „Wir verfolgen die Blutspur von Transsylvanien bis in die Zimmer der Teenager von heute.“ Mit dramatischen Worten formuliert Bernd Desinger das Leitmotiv der neuen Ausstellung „Fürsten der Finsternis“ im Filmmuseum.
Und tatsächlich tummeln sich in der Schau Figuren wie Nosferatu und Dracula ebenso wie Edward Cullen aus den „Twilight“-Filmen; die Schauspieler Bela Lugosi und Christopher Lee erscheinen den Besuchern in ihren Lebensrollen auf Set-Fotos und in Filmausschnitten, aber auch Gary Oldman, Brad Pitt und Robert Pattinson haben ihren Auftritt.
Der Direktor (Foto) selbst stellt sich dabei nur zu gerne in die Reihe der Grusel-Gesellschaft und zeigt sich bei der Pressekonferenz im Dracula-Outfit mit Frack, Cape und Silberstock. Mit großem Vergnügen posiert er in der aufgebauten Gruft, lässt Nebelschwaden aufziehen und beschwört die erotische Anziehungskraft der legendären Blutsauger. Es handele sich um das beliebteste Filmgenre überhaupt, und kein anderes Thema verbinde auf diese Weise junge wie alte Zuschauer.
Was es mit den „Fürsten der Finsternis“ auf sich hat, dokumentieren die rund 250 Exponate der Ausstellung. Die Mischung ist originell: So finden sich eine Erstausgabe von Bram Strokers „Dracula“, der literarischen Grundlage, neben Utensilien, mit denen im 19. Jahrhundert Bluttransfusionen durchgeführt wurden, und ein Koffer mit Mitteln, die Vampire abhalten sollen.
Knoblauch ist bekannt, auch Hirse kann im Zweifel helfen. „Nosferatu“ erscheint als Schreckensgestalt nicht einfach auf einer Leinwand, sondern der Film wird ansprechend inszeniert auf eine Kulisse projiziert. Mit zum Teil erstmals in Deutschland präsentierten Objekten kann man sich recht gut der Entstehung dieser Filme nähern. So schreiben 1957 die Behörden vor, wie etwa das Nachthemd Lucy adäquat zu bedecken habe.
Wer etwas tiefer in die Materie eintauchen will, dem sei der Katalog zur Ausstellung empfohlen. Dort geben Museumsmitarbeiter und Fachleute Auskunft über die berühmten Dracula-Stars, über Vampirinnen und den Vampirfilm in Europa. Besonders reizvoll ist, dass in einer Filmreihe in der Black Box neben den Klassikern auch Trash-Nächte mit den kultigsten B-Movies angeboten werden.