Mädchenband covert vom Feinsten

Die „Töchter Düsseldorfs“ sind junge Musikerinnen zwischen elf und 23 Jahren. Am Sonntag treten sie in Gerresheim auf.

Düsseldorf. Unabhängigkeit, Stärke und Tatkraft — was Cornelia Hornemann in ihrer Jugend selbst in einer Mädchenband erfahren hat, gibt sie heute weiter. Vor etwa zwei Jahren hat die Musikerin und Musiklehrerin die Band „Töchter Düsseldorfs“ ins Leben gerufen, acht Mädchen zwischen elf und 23 Jahren, die miteinander musizieren. Ihr Motto: „Haltet zusammen, wir können etwas.“ Wenn sie von ihren eigenen Erfahrungen in ihrer Jugendband erzählt, gerät Hornemann ins Schwärmen. „Das war ein tolles Gefühl. So ganz ohne Jungs.“

Die „Töchter Düsseldorfs“ sind aus einem Ensemble in Hornemanns Musikschule hervorgegangen, und dass es musikalisch so gut miteinander klappt, hat auch damit zu tun, dass die Band eine Art von Familiengeist pflegt. Sot haben sich die Mädchen trotz der Altersunterschiede zu einer homogenen Truppe entwickelt „Die Großen passen auf die Kleinen auf, die Kleinen bereiten uns gute Laune“, sagt Maria Hornemann (19), die Sängerin der Band, und auch Freundschaften werden untereinander geknüpft.

Klar, dass es in so einer Gemeinschaft auch Regeln braucht. Eine von diesen lautet: Kein Alkohol! Eine andere, dass man immer zusammen unterwegs ist und sich niemand ausklinkt.

Musikalisch setzen die „Töchter Düsseldorfs“ hauptsächlich auf flotte Cover-Versionen im Swing-Gewand. In ihrem Repertoire sind Nummern wie Lenas „Sattelite“, Gotyes „Somebody That I Used To Know“, Michael Jacksons „Billy Jean“, Gershwins „Summertime“, Verschiedenes von Caro Emerald und die frühen Balladen von George Michael. Insgesamt steht derzeit ein Programm von etwa 80 Minuten. Dabei sind der Groove und das Beschwingte der Besetzung geschuldet, spielen die „Töchter Düsseldorfs“ doch mit drei, teilweise vier Saxofonen, zusätzlich einem Kontrabass, einem Klavier, einem Keyboard und einem Schlagzeug.

Bezeichnend für die Band ist jedoch keine Cover-Version, sondern eine Nummer, die eigens für sie geschrieben wurde: „Winning“ heißt das Lied, das ein Thema behandelt, das sie nur allzu gut kennen: Leistungsdruck. Denn die acht Mädchen sind allesamt reichlich ausgelastet. Besonders die Schule verlangt ihnen viel ab: „Die Musik hilft und ist Entspannung — auch, wenn sie viel Zeit kostet“, sagt Vera Michalk (15). Carolina Hanko (15), die nicht nur bei den Töchtern Düsseldorfs hinter dem Schlagzeug sitzt, sondern zusätzlich im Düsseldorfer Mädchenchor singt, gibt gar zu, dass sie aufpassen müsse, Schule nicht zur Nebensache werden zu lassen.

Ein Demo-Tape hat die Band schon aufgenommen, bis es zur ersten richtigen CD reicht, müsse noch etwas gespart werden — und auf Sponsorengelder gehofft. Bis dahin treten sie einfach weiter live auf. Das nächste Mal auf dem Sommerfest des evangelischen Gemeindezentrums in Gerresheim am 30. Juni.