Malkasten in Düsseldorf Fotoausstellung: Joseph Beuys in jungen Jahren

Malkasten zeigt unbekannte Fotos von Bodo Niederprüm.

Foto: Niederprüm

Düsseldorf. Der Künstlerverein Malkasten lädt am Dienstag, 19 Uhr, zu einer kleinen Sensation. Dem Düsseldorfer Bildhauer Bogomir Ecker ist es gelungen, über Freunde den Fotografen Bodo Niederprüm (88) ausfindig zu machen. Er lebte nämlich jahrzehntelang als freier Fotograf in Düsseldorf und machte Hunderte von Porträts von Künstlern sowie vom Milieu der damaligen Kunstszene. Er hatte 1965 die Gelegenheit, die legendäre 25-Stunden-Fluxus-Aktion in der Wuppertaler Galerie Parnass aufzunehmen. Diese Fotos werden jetzt im Malkasten gezeigt. Bogomir Ecker und Annette Tietenberg machen die Einführung, zugleich läuft ein Film des Südwestfunks aus dem Jahr 1966.

Bodo Niederprüm, Jg. 1928, studierte Maschinenbau, später Film und Fotografie in Düsseldorf bei Carl-Heinz Hargesheimer (Chargesheimer). Seit 1957 arbeitete er als freier Fotograf für Industrie und Werbung.

Das legendäre Happening fand am 5. Juni 1965 ab Mitternacht statt und endete 24 Stunden später. In dieser Zeit agierten die später berühmten Künstler und Theoretiker Joseph Beuys, Charlotte Moorman, Nam June Paik, Eckart Rahn, Thomas Schmit, Wolf Vostell und Bazon Brock in den Räumen der Wuppertaler Villa. Es war zugleich die Abschiedsvorstellung der Galerie Parnass. Im September 1965 beendete Rolf Jährling nach fast 17 Jahren seine Pioniertätigkeit als Galerist.

Bogomir Ecker, Professor der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig, ließ die Negative reinigen und als Silbergelatine-Abzüge auf Barytpapier abziehen. Sie wurden soeben in Braunschweig ausgestellt.

Ecker erreichte darüber hinaus, dass das Von der Heydt-Museum in Wuppertal den Vorlass des Künstlers käuflich erwirbt. Da Bodo Niederprüm noch lebt, könnte er auch Fotos für das Fotoarchiv im Museum Kunstpalast beisteuern.