Frauen knutschen, Ritter sein
Stürmischer Jubel für „Unter hohem Himmel: Parzival“ im Jungen Schauspielhaus.
<strong>Düsseldorf. "Vor achthundert Jahren, heute, in achthundert Jahren", kündigt die Ritterschar an. Die Geschichte von Parzival braucht keine zeitliche Verortung. Sie ist aktuell. Das beweist Autorin Katrin Lange, die das Stück "Unter hohem Himmel: Parzival" für das Junge Schauspielhaus geschrieben hat. Ihr junger Held möchte raus aus seinem Tal: Frauen knutschen, Ritter sein. Er duelliert sich im Stockkampf und sagt laut "Schnauze", wenn er sich Gehör verschaffen will. Dass diese Fassung des Eschenbach-Epos zeitlose Fragen an das Leben stellt, anrührend für Menschlichkeit und Vernunft plädiert, zeigt die Uraufführung im Theater an der Münsterstraße unter der Regie von Frank Panhans.
Parzival (Bastian Sierich) hat die Nase voll vom Rübenziehen. Er will Abenteuer bestehen. Und so folgt er den drei Gralsboten (Christof Seeger-Zurmühlen, Laina Schwarz, René Schubert), die in dem jammernden "Erdbuddler" nicht den erkennen, den sie suchen: Den Retter ihres Königs Anfortas (Alexander Steindorf). Der Gralskönig leidet Höllenqualen, seitdem er Gahmuret, Parzivals Vater, tötete. Der Himmel hängt tief, die Kraft des Grals ist erloschen.
Stück "Unter hohem Himmel: Parzival" ist ein Auftragswerk des Jungen Schauspielhauses. Katrin Lange hat nach Wolfram von Eschenbach eine neue Theaterfassung geschrieben.
Termine Weitere Aufführungen gibt es morgen, 19.30 Uhr, am kommenden Montag und Dienstag, jeweils um 10 Uhr. Karten: Telefon 0211/ 85 23 710.