FSJ im Konzerthaus Medienmacher der Tonhalle
Ein Freiwilliges Soziales Jahr im Konzerthaus kann sehr vielseitig sein. Zwischen Videos, Sozialen Medien und guten eigenen Ideen. Übrigens – man kann sich wieder bewerben.
Haben Sie sich immer schon einmal gefragt, wer die nicht selten mitreißenden, oft informativen, manchmal einfach nur ästhetisch ansprechenden Videos und Posts in den sozialen Medien für die Tonhalle macht? Ankündigungen zu Konzerten, Interviews mit Dirigenten und Musikern, den einen oder anderen lustigen Zwischenruf – für all das gibt es in der Tonhalle ein Team, zurzeit besteht dies indes aus einer Person.
Diese heißt Noah Kann und macht derzeit sein Freiwilliges Soziales Jahr im Konzerthaus. Flitzt bisweilen mit Kamera durch die Flure, macht Aufnahmen, rückt Musiker und Dirigenten mal ins rechte Licht, um schließlich auf Facebook und Co. das Programm der Tonhalle medial zu begleiten, zu illustrieren. Das FSJ-Medienteam hat am Haus schon gute Tradition, und es gibt ein eingespieltes Prozedere. Die FSJ-ler werden von Stephanie Fuchs von der Marketing- und Kommunikationsabteilung der Tonhalle betreut. Angesichts der Corona-Situation, die auch Einfluss auf das hat, was Noah Kann zurzeit für die Tonhalle macht, aber persönliche Treffen auch eher weniger wünschenswert macht, haben wir gemeinsam mit Kann und Fuchs eine Videokonferenz gemacht. In der sie uns ausführlich erklärten, wie das mit dem FSJ in der Tonhalle funktioniert.
Saison um Saison können sich junge Menschen bewerben, die mindestens 18 Jahre alt sind. Diese werden aktuell jeweils vor ihren Vorgängern (das FSJ dauert an der Tonhalle deshalb auch 13 Monate) in die Kniffe der Aufgaben eingeführt und sorgen dann für die mediale Begleitung des Konzertbetriebs. Natürlich mit Unterstützung von Profis wie Susanne Diesner, in deren großer Fachkompetenz als Konzertfotografin die jungen Menschen ein wunderbares Vorbild finden können. „Was ich wirklich richtig gut finde, ist, dass man ein sehr nettes Team um sich herum hat und angelernt wird“, sagt Kann. Niemand erwarte, dass man von heute auf morgen Photoshop und Videoproduktion oder alle Kamera-Einstellung perfekt kenne. Und, wie Fuchs betont, sei es für die FSJ-ler, die das Jahr schon hinter sich haben, im dreizehnten Monat auch eine große Chance zu erleben, wie es sich anfühle, das eigene Wissen weiterzugeben.
Man sei inzwischen im siebten Jahr mit dem Programm und könne feststellen, wie gut das Jahr in der Tonhalle junge Menschen auf das Berufsleben vorbereiten kann. „Ganz viele bleiben in diesem Berufszweig“, erklärt Fuchs — und viele würden auf diese oder jene Weise der Tonhalle treu bleiben.
FSJ-ler freuen sich über die vielen Freiheiten im Beruf
Die positive Bilanz mag auch daran liegen, dass man als FSJ-ler in der Tonhalle viele Freiheiten für eigene kreative Ideen hat. „Wenn ich eine Social-Media-Idee zu einem Konzert habe, kann ich meine Vorschläge auch einbringen“, sagt Kann. Der übrigens nach dem FSJ gerne studieren möchte. Der 19-jährige könnte sich durchaus vorstellen Kommunikationswissenschaften zu studieren, wie er uns sagt.
Muss man zwar nicht planen, Kommunikationswissenschaft zu studieren oder sich sicher sein, beruflich in die Medienwelt gehen zu wollen, es gibt aber schon einige Voraussetzungen, die gegeben sein sollten, wenn man mit dem Gedanken spielt, das FSJ in der Tonhalle zu machen. Zunächst sollte Interesse für Musik da sein – dies war auch bei Noah Kann der Fall. Immerhin ist die Tonhalle ein Konzerthaus, und dort dreht sich für gewöhnlich alles um „klassische“ Musik. Ein technisches und mediales Verständnis kann ebenso wenig schaden wie gute Deutsch- und Englischkenntnisse. Das Übliche. Was aber besonders sein dürfte, ist, dass man als FSJ-ler in der Tonhalle gute Chancen hat, mit Größen der klassischen Musikwelt in Kontakt zu kommen und Kunstmusik multimedial an ein möglichst breites Publikum zu bringen. Ob nun durch Video-Mitschnitte in Proben, aus denen man Teaser für Facebook macht, oder durch auch mal ungewöhnliche mediale Ideen.
Die Bewerbungsfrist für das FSJ Kultur in der Tonhalle für die Saison 2020/21 (es werden zwei Plätze vergeben) wurde bis zum 19. April verlängert.
Alle Informationen dazu finden sich auf der Webseite der Tonhalle.