Hape Kerkeling: „Düsseldorf ist und bleibt mein Zuhause“
Hape Kerkeling stellte sein neues Buch vor und bekannte seine Liebe zu seiner alten Heimatstadt.
Düsseldorf. Schon in den unteren Stockwerken der Mayerschen Buchhandlung standen die Menschen Schlange, um sich einen der begehrten Plätze im Obergeschoss zu sichern, damit sie ihn hören und vor allem sehen können: Hape Kerkeling stattete den Düsseldorfer Fans am Mittwoch einen Besuch ab und stellte sein neues Buch vor: „Der Junge muss an die frische Luft. Meine Kindheit und ich“. „Auch wenn ich mittlerweile in Berlin lebe, in mir schlagen zwei Herzen und eins davon für Düsseldorf“, schwärmt das Unterhaltungstalent von der Stadt, in der er viele Jahre gelebt hat.
In lockerer Atmosphäre las er nicht nur einzelne Passagen, sondern stellte sich auch dem Publikum: „Sind Ihre Haare gefärbt?“, „Wie geht es mit Ihrer Gesangskarriere weiter?“ oder „Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht das geworden wären, was Sie sind?“ waren nur einige der neugierigen Fragen, die Kerkeling humorvoll, aber glaubwürdig beantwortete.
Kerkeling bezeichnet sein Buch selbst als „Memoiren“. Da der Showmaster aber erst in diesem Jahr 50 Jahre alt wird, ist die Frage verständlich, wieso er denn gerade jetzt schon dieses Buch geschrieben habe. Die Antwort: „Schon lange war für mich klar, dass mit 50 Schluss ist mit der großen Showbühne. Deshalb habe ich vor einiger Zeit die letzten 30 Jahre Revue passieren lassen. Aber das war mir alles zu banal. Mir kam der Gedanke: Macht mich das wirklich aus? Ist das Leben in der Öffentlichkeit wirklich mein Fundament? Daraufhin habe ich es gewagt, meine Kindheit en detail aufzuschreiben. Die Karriere kam in dem Buch über mein Leben daher sehr kurz.“
Die Frage nach dem Highlight seiner Karriere blieb dennoch nicht aus: „Ich durfte in einem Hollywoodfilm mitspielen. Das war mein Highlight, auch wenn ich dann aus dem Film rausgeschnitten wurde.“
Wenn Hape Kerkeling anfängt, Geschichten aus seiner Kindheit vorzulesen, dann lässt er sein Publikum nicht bloß zuhören, er lädt es ein, mit in die Vergangenheit zu reisen und mit ihm zusammen am Küchentisch zu sitzen und Sahnetorte mit Sahne zu essen. Er vergisst tatsächlich kein Detail, das es wert ist, ausgeschmückt zu werden. So stehen beim Zuhören plötzlich Oma Bertha und Großtante Hedwig bildlich im Raum und diskutieren über den Zweck von „ultramodernen Flimmerkisten“, also Farbfernsehern, oder eben darüber, ob Sahnetorte besser schmeckt als Stachelbeerkuchen. Das Publikum war hellauf begeistert. „Es war toll, ihn persönlich zu erleben“, schwärmt Hape-Fan Uschi Spies.