Huxleys Roman auf der Bühne: Eine allzu beschwingte „Schöne neue Welt“
Premiere: Das Junge Schauspielhaus gibt Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“ als verspieltes Musical. Im Unterschied zur Romanvorlage bleibt hier die Hoffnung auf einen guten Ausgang erhalten.
<strong>Düsseldorf. Fast zu bequem, nämlich allzu beschwingt und fröhlich, erwies sich in der Premiere im Jungen Schauspielhaus an der Münsterstraße die "Schöne neue Welt" nach dem Roman von Aldous Huxley in der Musicalfassung von Volker Ludwig (Text) und Achim Gieseler (Musik). Der britische Utopist zeichnete 1932 ein zwiespältiges Bild der Zukunft: Die Menschen dort sind glücklich, denn sie werden aus der Retorte daraufhin gezüchtet.
Die Führungspositionen besetzen kluge Alpha-Männchen, sinnliche Beta-Weibchen stehen ihnen stets zur Verfügung, denn Sex ist immer erlaubt, tiefere Gefühle hingegen sind abgeschafft. Die niederen Kasten, von Delta bis Epsilon, sind nur zum Arbeiten da, aber auch sie werden mit dem Glücksmittel "Soma" versorgt und sind also zufrieden.
Durch Zufall gerät eine Frau aus dieser perfekten Welt in die Wildnis und bringt ein Kind zur Welt. Als junger Mann kommt John, dieser "Wilde", in die Retortenwelt zurück - und sät Unzufriedenheit, denn er bringt Ansprüche auf Freiheit mit sich. Das Ende ist fatal.