Institut für Internationale Kommunikation: Mehr als nur Sprachunterricht

Das Sprachinstitut IIK ist 25 geworden. Deutsch lernen ist in — doch Schüler haben hohe Ansprüche, nicht nur an den Unterricht.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. „Sie hat mir gesagt, dass sie keine Beziehung möchte, aber ich wusste nicht, was das Wort ‚Beziehung‘ bedeutet“, erinnert sich Yohan (26) aus Frankreich. Im Sommer 2011 belegt er einen Sprachkurs in Düsseldorf und lernt dort die Russin Ekaterina (26) kennen.

Die lässt ihn zu Beginn noch zappeln, doch mittlerweile sind die beiden seit über drei Jahren ein Paar. „Anfangs haben wir uns nur per Gesten verständigt, heute reden wir ausschließlich Deutsch miteinander“, erzählt Ekaterina.

Zur Feier des 25-jährigen Bestehens des Instituts für Internationale Kommunikation, kurz IIK, sind die beiden wieder nach Düsseldorf gereist. Viele andere ehemalige Deutschlerner schickten Videos und Fotos zum Jubiläum, darunter Amer aus Palästina. Er kreierte ein Kreuzworträtsel in Herzform, versteckte darin 25 Wörter wie Kommunikation, Danke und Düsseldorf.

„Viele denken gern an ihre Zeit als Sprachschüler in Düsseldorf zurück“, freut sich IIK-Geschäftsführer Matthias Jung. „Ich denke, dass wir eine weltoffene Stadt sind.“ Kurz nach dem Mauerfall wird das gemeinnützige IIK im November 1989 gegründet. „Die Nachfrage nach Deutschkursen überstieg damals die Finanzmittel und Kapazitäten der Uni, vor allem aus Osteuropa kamen immer mehr Akademiker“, erinnert sich Matthias Jung. Er übernimmt 1994 die Geschäftsführung — zu einer schwierigen Zeit. „Die alten Räume in Friedrichstadt waren nicht mehr bezahlbar, Angestellte mussten entlassen werden.“

Institut hilft bei Wohnungssuche und Einstieg in Beruf und Studium

Jung strukturiert den Verein um, es geht zurück auf den Uni-Campus, Angebote zu anderen Fremdsprachen, Kommunikationstrainings und Austauschprogramme kommen hinzu. „Raumnot und die dezentrale Lage führten aber dazu, dass wir 2008 auf die Palmenstraße zogen. Ein ganz wesentlicher Schritt.“

Die wirtschaftliche Lage bessert sich kontinuierlich, als Studienstandort und neuerdings durch den Fachkräftemangel in Deutschland wird Deutsch lernen immer attraktiver. „Wobei der Wettbewerb auch zunehmend härter wird. Sprachkurse anbieten allein reicht nicht mehr“, sagt Jung.

Das IIK hilft den Studenten auch bei Visumsfragen, Behörden- und Arztbesuchen, unterstützt bei der Bewerbung um ein Studium, vermittelt WG-Zimmer und Gastfamilien und organisiert Kultur- und Freizeitaktivitäten. Bei der Weihnachtsfeier stellten die jungen Erwachsenen zuletzt Bräuche, Lieder und typische Festessen ihrer Heimatländer vor. „Die Leute hier arbeiten und studieren“, sagt Matthias Jung und erinnert sich an zwei Stipendiaten aus Malaysia. „Die kamen vor neun Monaten mit ganz wenigen Brocken Deutsch hier an und studieren jetzt Maschinenbau.“

Auch Ekaterina und Yohan haben Fuß gefasst in Deutschland, leben jetzt in Saarbrücken. Im Januar wollen sie zusammenziehen.