Kultur Kampf um das Theatermuseum
Freundeskreis, Kuratorium und Bürger haben eine Petition zum Erhalt gestartet.
Düsseldorf. Das historische Hofgärtnerhaus mit seiner altrosafarbenen Fassade an der Ecke Kaiser- und Jägerhofstraße bleibt sparpolitischer Zankapfel. Für Gebäudesanierung müssten knapp drei Millionen Euro her. Doch die Bewilligung steht in den Sternen. Das undichte Dach wurde vor Monaten erst notdürftig geflickt.
Seit 1981 hat dort das Theatermuseum seine Heimat. Doch die Stadt scheut die Sanierungskosten und will das Museum schließen. Im Gespräch ist der Verkauf des Gebäudes an einen privaten Investor. Die Archivbestände und Exponate kämen dann an den Konrad-Adenauer-Platz in ein Multifunktionsgebäude aus Zentralbibliothek, Forum Freies Theater (FFT) und eben dem Inhalt des dann teilabgewickelten Museums. Einen Direktor hat die Institution nach Ausscheiden von Winrich Meiszies schon seit dem Sommer 2016 nicht mehr. Auf dem Hinweisschild am Gustaf-Gründgens-Platz ist der Name „Theatermuseum“ bereits nicht mehr verzeichnet.
Aber jetzt regt sich mehr Widerstand denn je. Denn immer mehr Bürger und Museumsfreunde auch jenseits der Stadt haben Wind von der geplanten Ausquartierung bekommen. Auch der Freundeskreis, der sich vor einem halben Jahr noch mit den Alternativräumlichkeiten in Bahnhofsnähe einigermaßen zufrieden zeigte, will nun an der alten Stätte im Hofgarten festhalten. Ausschlaggebend für den Sinneswandel war unter anderem die Reduktion der Nutzungsfläche von heute 2500 Quadratmetern auf künftig 1700 Quadratmeter. Aber auch der Verzicht auf die einzigartige historische Atmosphäre fällt schwer. „Wenn Schüler in unser Haus kommen, sind die gleich in einer ehrfürchtigeren Stimmung“, sagt Adelaide Dechow, Vorsitzende des Freundeskreises. Ein Mädchen, das an den Theaterworkshops teilnimmt, sei in Tränen ausgebrochen, als es von den Auszugsplänen erfuhr, berichtet Dechow.
Nun laufen zwei Petitionen: eine von Freundeskreis und Kuratorium, in dem sich auch Schauspielintendant Wilfried Schulz und Vize-Landtagspräsident Oliver Keymis (Grüne) befinden. Der Düsseldorfer Künstler und Autor Ulrich Wiegand-Laster hat eine eigene Petition gestartet. „Es besteht die Gefahr, dass sich die Stadt von einem bedeutenden Gebäude trennt, indem sie es an Privatleute veräußern will“, sagt er. Mehr als die Hälfte der nötigen Unterschriften seien zusammen gekommen. Man sei zuversichtlich, dass bis Mitte Mai die nötige Zahl für ein Bürgerbegehren da sei - kurz bevor im Stadtrat über das Schicksal des Theatermuseums abgestimmt werden soll.