Literatur: Ort für Worte, Klänge und Ideen
Der Onomato Verlag stellt sich und sein neuestes Hörbuch vor.
Düsseldorf. Zum Auftakt des Bücherbummels präsentierte das Literaturbüro einen kleinen Düsseldorfer Verlag, dem die Liebe zum Wort über alles geht: Axel Grubes Onomato Verlag bietet eine breite Palette interessanter und schön gestalteter Hörbücher an.
Der Name bedeutet Lautmalerei; die Verbindung mit der Klangkunst ist also das hervorstechende Merkmal von Onomato, der zugleich Künstlerverein und Veranstaltungsort ist.
Begonnen hatte Axel Grube als Musiker mit starkem Interesse an Kunst und Philosophie, der eine Sprecherausbildung machte, um nebenbei etwas Geld zu verdienen. Aber das laute Lesen wurde ihm zur Leidenschaft und brachte ihm Texte in einer neuen Dimension nahe. Heute zählen seine Lesungen von Heine, Kafka und Rilke, aber auch von Nietzsche, Giordano Bruno und Augustinus zum Bestand wertvoller Hörbücher.
Noch nie habe er einen Verleger erlebt, der seine Entscheidungen so ausschließlich vom Interesse an der Sache abhängig mache, sagte Alexander Nitzberg, der bei Onomato die Lyrikreihe "Schwarzes Quadrat" herausgibt: Gedichtbände mit CD unter anderem von Heinz Czechowksi, Andrea Heuser, Benedikt Ledebur und dem Düsseldorfer Ferdinand Scholz.
Nitzberg machte Axel Grube auch mit dem Wiener Dichter Franz Joseph Czernin bekannt, dessen Aphorismenband "Das Labyrinth erst erfindet den roten Faden" (als Buch bei Hanser erschienen) nun als neuestes Hörbuch von Onomato vorliegt, wie die anderen in der selbst hergestellten hübschen Schmuckschachtel aus handgeschöpftem Papier.
Die Zuhörer im schönen Salon des Literaturbüros in Conzens Kunsthaus konnten auch die spezielle Klangumrahmung erleben, die Axel Grube mit Detlef Klepsch improvisierte, wie für jedes Hörbuch eine einmalige Komposition.
Franz Josef Czernin konnte sich an diesem Abend selbst zuhören, wie er seine Aphorismen liest, die sich in einer Art spielerischer Wahrheitssuche mit Dichtung und Leben beschäftigen. Etwa so: "Poesie: Alles, was nur Körper ist, soll Sinn werden. - Über sich selbst nachdenken: Versuchen, mit einer Hand zu applaudieren. - Glauben heißt erkennen, was man weiß."
Czernin ist überzeugt, dass Dichtung und Wortspiele dem Geist der Sprache näher kommen als die auf logische Inhalte begrenzte Schriftstellerei, ein Thema, das zu lebhafter Diskussion Anlass gab.