Nacht der Museen wird so groß wie noch nie
Am 8. Mai öffnen wieder 40 Kunststätten ihre Türen. 190 Ausstellungen, Konzerte und Aktionen locken die Besucher.
Düsseldorf. Die "Nacht der Museen" feiert am 8.Mai einen runden Geburtstag: Sie findet bereits zum zehnten Mal statt. Und es wird die größte und vielfältigste Veranstaltung dieser Art. 40 Museen und Galerien, Ateliers, Off-Räume und private Kunstzentren bieten 190 Ausstellungen, Konzerte, Aktionen, Lesungen und Führungen. Denn eines steht für die Organisatoren der Stadt fest: Diese Nacht ist nicht zum Schlafen da.
Für Tickets zu zwölf Euro (einschließlich Shuttle-Bus) kann der Neugierige vom Schabenrennen im Aquazoo bis zur Kunstauktion im museum kunst palast so gut wie alles haben, von klassischer Moderne bis zur alternativen Szene. Das Musik-Angebot reicht von Jazz über Gospel, Folk und Karnevalsmusik bis zu elektronischen Klängen, Soul und Tanzmusik. DJs beschallen die Räume der Kunsthalle und der Nachtresidenz.
Die modernen Medien spielen eine große Rolle. Wer die Bergerkirche betritt, erzeugt Bewegungsdaten, die Farbe, Licht und Klang auslösen. Wer ein multimediales Handy ins NRW-Forum am Ehrenhof mitbringt, kann beim "iPhone-Konzert" mitmachen und durch Fingerübungen Töne auslösen. Dort stehen bei Einbruch der Dämmerung auch Liegestühle im Freien bereit, um den Klängen zu lauschen, die durch die Computer erzeugt werden. "Pixelschubser" Benjamin Jantzen wird erwartet, der einen neuartigen Farbrausch als Videoprojektion erzeugt.
Wer das Tempo liebt, kann das gesamte Kulturprogramm der Museen im Laufschritt abfeiern und auf dem Weg dahin noch nebenbei "Lichtschreiber" und Straßenkünstler, Gospelsänger und den Nachwuchs der Rheinoper beim Auftritt in der Kunsthalle erleben.
Alle Häuser haben sich dem Kulturmix verschrieben. Im Theatermuseum erzählt Peter Welk den berühmten Schelmenroman Simplicius Simplicissimus, während im Heine-Institut ein Kabarettprogramm von Karolin Stern und Anna Warntjen ("Aber bitte mit Heine") auf Zuhörer wartet. Aber es gibt auch "hohe Kunst", im museum kunst palast etwa. Und im Atelierhaus an der Walzwerkstraße wird Rosa Loy erwartet, Ehefrau des Leipziger Superstars Neo Rauch. Das Central, die umgebaute Paketpost an der Worringer Straße, lädt zu "Grenzgängen zwischen Musik, Literatur und Theater" ein.
Wer nicht nur staunen, sondern auch kaufen will, sollte sich um 21 Uhr bei der Benefiz-Auktion von Sponsor Ernst&Young im Robert-Schumann-Saal einfinden. Dort können Schnäppchen-Jäger die Stars von morgen erwerben. Werke für insgesamt 53 000 Euro wurden im vergangenen Jahr ersteigert.