Robin Hood: Hochkultur zum Anfassen
Die Deutsche Oper am Rhein verstärkt ihre Aktivitäten für Kinder und Jugendliche.
Düsseldorf. Wie nah Fußball und Oper beieinander liegen, hat Musikpädagogin Karoline Philippi erst bei ihrer Arbeit mit Schülern festgestellt. Denen hat der Schlachtruf "Gemeinsam sind wir stark" aus der Kinderoper Robin Hood gerade deswegen so gut gefallen, weil er dem sportlichen Mannschaftsgeist so ähnlich und Jugendlichen daher durchaus vertraut ist. Und vertraut oder zumindest vertrauter soll ihnen auch die Oper werden. "Wir wollen, ja sind dazu verpflichtet, kulturelle Bildung weiterzugeben", sagt Intendant Christoph Meyer. Er weiß genau: Sind die jungen Zuschauer erst einmal auf den Geschmack gekommen, wird aus ihnen später einmal das erwachsene Publikum, das dem Kulturgenuss die Zukunft sichert.
Bei Meyer hat es so funktioniert, wie es heute nur schwerlich gelingt: "Ich hatte zu Hause und in der Schule die Unterstützung, die man braucht, um diese wunderbare Musik zu entdecken."
Heute hilft die Oper selbst nach und stellte gestern ihre Aktivitäten fürs junge Publikum und einen neuen Partner, das Marie-Curie-Gymnasium, vor. Oper und Schule habe eine Kooperation geschlossen, eine zeitlich unbegrenzte und möglichst intensive, bei der die Schüler vier Vorstellungen pro Jahr besuchen und die Mühen sowie Leidenschaften der Sänger ebenso kennenlernen wie die Arbeit auf großer Bühne.
Ob aller Aufwand auch den Nerv der jungen Zuschauer trifft, überprüfen neuerdings Operntester zwischen 16 und 25 Jahren. Mit ihnen sind Philippi und Kollegin Maike Fölling im Kontakt. Die beiden Frauen sind die neue Abteilung Junges Publikum. Sie touren durch Schulen und leiten Workshops, in deren Verlauf Kinder, wenn sie wollen, verstehen können, dass man sogar Hochkultur anfassen kann. "Wir müssen auf die Menschen zugehen", sagt Meyer. "Deswegen fand die ,Oper für alle’ auf dem Burgplatz statt." Für manche Jugendliche war es die erste Berührung mit der Oper - heute testen sie die großen Aufführungen.