"Rocky Horror Show": Acht Mal pro Woche auf der Musical-Bühne
Der Brite Rob Morton Fowler spielt in der „Rocky Horror Show“ den Frank’n’Furter. Im Februar kommt das Kultmusical ins Capitol.
Düsseldorf. Herr Fowler, wie oft haben Sie den Frank’n’Furter in der "Rocky Horror Show" nun schon gespielt?
Fowler: Seit der Premiere im Oktober in Berlin acht Mal die Woche.
Fowler: Die Leute auf der Bühne sind für mich wie eine Familie. Wir sind nicht unbedingt lockerer miteinander, aber selbstsicherer geworden. Der Ausdruck als ein Ganzes, als Ensemble, ist stärker geworden.
Fowler: Unterschiedlich. Jeder Abend ist anders. Man kann das Publikum nicht vergleichen. Manchmal kommen Leute, die ein Theaterstück ansehen wollen und ziemlich ruhig sind, und andermal kommen welche, die aufspringen und "Time Warp" oder "Sweet Transvestite" mitttanzen und -singen.
Fowler: Ein paar Mädels haben versucht, in Berlin auf die Bühne zu klettern. (lacht)
Fowler: Laut Regie dürfen wir in den Liedern keine Reaktion zeigen. Nur in den Dialogen dürfen Frank’n’Furter und der Erzähler reagieren. Aber man muss sich das überlegen, manchmal heizt man das Publikum damit nur auf.
Fowler: Natürlich ist Tim Curry ein Genie. Aber wenn man versucht, ein Genie nachzumachen, wird man nur in seinem Schatten stehen. Ich habe die Sachen, die ich gut finde, übernommen, und andere habe ich selbst erfunden. Ein bisschen Einfluss ist da, weil er die Figur geschaffen hat.
Fowler: Ja, sie erwarten den englischen Akzent, sie erwarten die Promiskuität, steht er nun auf Frauen oder auf Männer? Er ist so wie Freddy Mercury oder David Bowie: Ein Mensch mit viel Charisma, den man gerne sieht.
Fowler: Sechs Wochen Probe, acht Stunden am Tag. Jede Woche habe ich neue, höhere Schuhe bekommen, bis ich mich daran gewöhnt habe.
Fowler: Ich mag den ersten Auftritt mit "Sweet Transvestite". Ich liebe "I’m going home" am Ende, und als Zuschauer liebe ich "Frankenstein Place": Riff-Raff ist einfach Wahnsinn.
Fowler: Seit 35 Jahren sind die Leute treue Fans. Sie sind damit aufgewachsen und deren Kinder auch. Das Stück kann man bis 2050 spielen. Die ganze Sexualität, die findet jeder interessant. Das Spiel von Wörtern und Körpersprache.
Fowler: Ja, sie ist absolut zeitlos.
Fowler: (lacht) Tja, eine andere Welt, ein anderes Leben.
Fowler: Ich habe an einer Talentshow teilgenommen. Da hat mich ein Talentscout gesehen und gefragt, ob ich bei einer Audition in London mitmachen will. Ich hatte zwar nie gesungen, habe aber mitgemacht und prompt eine Rolle in dem Musical "Buddy Holly Story" bekommen. Anschließend habe ich dann Gesangsunterricht genommen und lauter Hauptrollen in Musicals bekommen. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen.